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Vorsorge verbessern Genügend Einkommen nach der Pensionierung: Was tun?

Versicherte kaufen sich freiwillig für 6.8 Milliarden Franken in Pensionskassen ein – das ist ein Höchstwert.

Zusätzliches Geld in die eigene Pensionskassen zu stecken, ist im Trend. 2020 leisteten Arbeitnehmende freiwillige Einmalzahlungen in Höhe von 6.8 Milliarden Franken in ihre Pensionskasse. Laut Bundesamt für Statistik ist das der höchste Wert seit zehn Jahren.

Diese Entwicklung hängt nicht nur mit der gewachsenen Anzahl Beitragszahler zusammen. «Die Schweizer Bevölkerung ist sich der steigenden Bedeutung individueller Anstrengungen bewusst, um fürs Alter einen angemessenen Lebensstandard zu sichern», sagt Désirée von Michaelis, Leiterin Vermögensplanung bei der Credit Suisse.

Einmalzahlungen und Steuerersparnis

Wer freiwillig eine Einmalzahlung in die Pensionskasse leistet, stockt sein Kapital beziehungsweise später seine Rente auf. Ein weiterer Vorteil: Die Einzahlung ist steuerlich absetzbar.

Die zweite Säule ist bekanntlich nur einer von drei Pfeilern in der Altersvorsorge. Auch bei der AHV und der Säule 3a lohnt es sich zu prüfen, mit welchen Massnahmen die künftige Rente aufgebessert werden kann.

AHV lässt wenig Spielraum zu

  • Jahreslohn und Beitragsdauer: Für die Höhe der AHV-Rente ist der Jahreslohn und die Anzahl Beitragsjahre entscheidend. Für die aktuelle Maximalrente von 2390 Franken pro Monat muss der durchschnittliche Jahreslohn mindestens 86'040 Franken betragen. Wichtig: Nur wer seine AHV-Beiträge lückenlos bezahlt (Männer 44 Jahre / Frauen 43 Jahre), hat Anspruch auf eine volle AHV. Berufstätige sind ab 17 Jahren, Nichtberufstätige ab 21 Jahren beitragspflichtig.
  • Beitragslücken vermeiden: Pro fehlendem Beitragsjahr sinkt die Maximalrente der AHV um 2.3 Prozent – lebenslang. Bei fünf fehlenden Beitragsjahren sind es bereits 272 Franken pro Monat weniger.
  • Nachzahlungen nur begrenzt möglich: Aufschluss über Beitragslücken gibt der eigene AHV-Kontoauszug. Er kann bei der Ausgleichskasse bestellt werden. Fehlen Beitragsjahre, ist abzuklären, ob die Lücken geschlossen werden können. Nachzahlen lassen sich allerdings nur die letzten fünf Jahre.
  • AHV-Rente aufschieben: Wer das ordentliche Rentenalter erreicht, kann den Bezug seiner AHV-Rente um ein bis fünf Jahre aufschieben. Dadurch erhöht sich die Altersrente beim Bezug: Bei einem Aufschub um neun bis elf Monate laut AHV um 9.4 Prozent.

Säule 3a: Wertschriften oder Zinskonto?

  • Reine 3a-Sparpläne stagnieren: Laut Bundesamt für Statistik leisteten 2019 rund 60 Prozent der Erwerbstätigen Beiträge an die gebundene, private Vorsorge, die sogenannte Säule 3a. Derzeit sind 135 Milliarden Franken in der Säule 3a investiert. Aufgrund der tiefen Zinsen erstaunt es kaum, dass die Einzahlungen auf 3a-Sparkonten stagnierten. Im Gegensatz dazu verzeichneten 3a-Fondslösungen ein Wachstum von 17 Prozent.
  • Jüngere halten mehr Wertschriften: Der Anteil solcher fondsgebundenen 3a-Konten liegt laut Bundesamt für Sozialversicherungen bei rund 30 Prozent (2013: 20 Prozent). Und gemäss den Daten des Vereins Vorsorge Schweiz legen insbesondere jüngere 3a-Sparer vermehrt in Wertschriften an.

Tagesschau, 12.04.2022, 19:30 Uhr

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