- Die US-Zölle haben Auswirkungen auf die Schweizer Exporte in die USA.
- Diese sind im August um mehr als 20 Prozent eingebrochen und liegen auf dem tiefsten Stand seit Ende 2020, wie der Bund mitteilte.
- Hauptverantwortlich dafür sind geringere Ausfuhren in der Uhrenindustrie sowie im Bereich Chemie und Pharma.
US-Präsident Trump hatte der Schweiz am 1. August einen Strafzoll von 39 Prozent auferlegt. Nach diesem Zollhammer sackten insbesondere die Ausfuhren von Schweizer Uhren ins Ausland ab – und zwar um 16.5 Prozent auf einen Exportwert von 1.64 Milliarden Franken. Dabei tauchten die Exporte in die USA um 23.9 Prozent auf 245.1 Millionen Franken, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie FH mitteilte. Diesen Rückgang habe man nach den starken Ausfuhren im April und im Juli erwartet.
Einen Absturz gab es allerdings auch in Fernost. So sackten die Uhrenexporte nach China um 35.6 Prozent auf 115.3 Millionen Franken ab. Damit wurde das Reich der Mitte von Hongkong überholt, wo die Ausfuhren lediglich um 12.5 Prozent auf 116.0 Millionen Franken fielen.
Bei den anderen grossen Märkten sah es nicht anders aus. Die Uhrenexporte nach Grossbritannien knickten um 20.5 Prozent ein, jene nach Japan gar um 22.5 Prozent. Die Verkäufe im wichtigen Markt Singapur (14.2 Prozent) setzten ebenfalls die Talfahrt fort. Von den Top-10-Ländern weist nur ein einziges eine positive Bilanz aus: Die Ausfuhren nach Italien stiegen im August um 3.1 Prozent.
Mehr Exporte nach Kanada
Deutlich mehr exportiert hat die Schweiz nach Kanada – und zwar fast 70 Prozent mehr. Konkret haben die Ausfuhren nach Kanada um 67.7 Prozent zugenommen, wie das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit (BAZG) mitteilte. Saisonbereinigt sanken die Exporte nominal um 1.0 Prozent auf 22.03 Milliarden Franken, teilt das BAZG mit. Real – also zu konstanten Preisen – resultierte hingegen ein Plus von 2.4 Prozent.
Die gesamten Importe stiegen derweil im August um 0.4 Prozent (real +0.6 Prozent) auf 18.1 Milliarden Franken. Der Exportüberschuss verringerte sich somit auf 3.9 von 4.2 Milliarden im Vormonat.