Das ist passiert: Der Schweizer Aussenhandel ist massiv von den Zoll-Turbulenzen erfasst worden. Bereits im April waren deutliche Spuren sichtbar, jetzt sieht es noch drastischer aus. So sind die Exporte in die USA im Mai gegenüber dem April um 42 Prozent eingebrochen, im Vergleich mit demselben Monat des Vorjahres um 31 Prozent. Der Export aus der Schweiz erlitt gesamthaft einen starken Dämpfer, mit einem Rückgang über alle Länder um rund 14 Prozent gegenüber April. Im Handel mit der EU gingen die Exporte um 7 Prozent zurück.
Deutschland als Nummer 1: Aus Schweizer Sicht haben sich die USA über die letzten Jahre zum wichtigsten Exportland entwickelt. Zuvor war dies während langer Zeit Deutschland. Im Mai 2025 ist nun Deutschland aber mit einem Volumen von 3.7 Milliarden Franken wertmässig für einmal wieder das wichtigste Exportland für die Schweiz gewesen. Die USA kamen auf ein Volumen von 3.2 Milliarden Franken.
Pharma und Uhren im Krebsgang: Insbesondere der Export von Produkten aus dem chemisch-pharmazeutischen Bereich kam im Mai unter Druck. Der Rückgang gegenüber dem Vormonat beträgt 19 Prozent. Das ist substantiell, da etwa die Hälfte aller Schweizer Exporte aus diesem Bereich stammt. Prozentual betrachtet ging der Export von Uhren mit einem Minus von 20 Prozent noch stärker zurück. Vergleichsweise stabil bleiben die Exporte von Maschinen und Elektronikprodukten.
Verhandlungen laufen: Aktuell in Kraft sind die generellen US-Zölle von 10 Prozent. Die am 9. April angekündigten reziproken Zölle, von denen die Schweiz mit 31 Prozent betroffen gewesen wäre, sind für 90 Tage ausgesetzt. Mit Ausnahme von Grossbritannien haben die USA bis jetzt noch mit keinem anderen Land einen umfassenden Deal abgeschlossen. Die Hängepartie geht also weiter – und die Nervosität dürfte zunehmen, je näher der 9. Juli kommt.