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Weniger als im Vorjahr UBS erzielt Jahresgewinn von 4.3 Milliarden Dollar

  • Die UBS verbucht im Gesamtjahr 2019 einen Reingewinn von 4.3 Milliarden Dollar. Das sind fünf Prozent weniger als im Vorjahr.
  • Sie will ihre Fondsplattform an die Deutsche-Börse-Tochter Clearstream verkaufen.
  • Und sie plant eine Dividendenerhöhung sowie Aktienrückkäufe.

Die UBS verdiente im vierten Quartal 2019 mehr als im Vorjahr und übertraf damit die Erwartungen der Börsenexperten. Im Schlussquartal 2019 erzielte die grösste Schweizer Bank einen Gewinn vor Steuern von 928 Millionen US-Dollar. Dies nach 481 Millionen im entsprechenden Vorjahreszeitraum.

Unter dem Strich verblieb mit 722 Millionen ebenfalls deutlich mehr als in der Vergleichsperiode mit 315 Millionen. Allerdings waren die Zahlen des Vorjahres nach unten revidiert worden, wegen höheren Rückstellungen für Rechtsfälle.

Der UBS geht es im Kerngeschäft nur mässig

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Einschätzung von SRF-Wirtschaftsredaktor Jan Baumann:

Die UBS versucht die Investoren bei Laune zu halten, so gut es geht. Zu diesem Zweck verspricht sie beispielsweise mehr Dividende. Das soll die Aktien der Grossbank attraktiv machen, nach dem Motto: Der Aktienkurs kommt zwar nicht wirklich vom Fleck, dafür schütten wir jährlich mehr vom Gewinn aus an die Anteilseigner.

Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die weltgrösste Vermögensverwaltungsbank in ihrem Kerngeschäft weiterhin Mühe hat: Das Geld der Reichen und Superreichen dieser Welt zu verwalten, bringt der UBS unter dem Strich nicht so viel ein wie gewünscht.

Nun korrigiert die UBS sogar ihre Finanzziele nach unten. Es ist dieses Eingeständnis, in den nächsten Jahren nicht so profitabel sein zu können wie gehofft, das heute bei den Analysten und den Investoren für Ernüchterung sorgen dürfte. Die grosszügigere Gewinnausschüttung in Form einer etwas höheren Dividende vermag diesen Dämpfer wohl kaum zu kompensieren.

Vor allem die tiefen Zinsen und die anhaltenden wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten (der Handelskonflikt zwischen den USA und China, der Brexit und die allgemeine Konjunkturabschwächung) machten der UBS im letzten Jahr einen Strich durch die Rechnung. So resultierte mit 4.3 Milliarden Dollar ein um fünf Prozent tieferer Jahresgewinn im Vergleich zum Vorjahr.

Dividende 2019 beträgt 73 Cent

Die UBS will ihre Aktionäre in den nächsten Jahren mit zusätzlichen Aktienrückkäufen beglücken. Die Dividende werde von 2020 bis 2022 um jeweils 1 Cent erhöht, teilte die Bank mit. Für 2019 sind 73 Cent beantragt. Im Vorjahr waren 70 Rappen ausgeschüttet worden.

Im laufenden ersten Halbjahr 2020 will die UBS Aktien im Wert von rund 450 Millionen Dollar zurückkaufen und damit das laufende Rückkaufprogramm über 2 Milliarden Franken abschliessen. Weitere Rückkäufe würden in der zweiten Jahreshälfte 2020 geprüft, heisst es.

600 Millionen für Fondsplattform

Die UBS setzt im Asset Management zudem auf mehr Kooperation. Ein Mehrheitsanteil der B2B-Fondsvertriebsplattform der Grossbank soll an die Deutsche Börse gehen. Es sei vereinbart worden, einen Mehrheitsanteil von 51.2 Prozent am «UBS Fondcenter» an Clearstream zu verkaufen, den Nachhandelsdienstleister der Deutschen Börse, hiess es in einer Mitteilung vom Dienstag. Nach Abschluss der Transaktion werde die Fondsplattform der Grossbank mit dem Fund-Desk-Geschäft von Clearstream zusammengelegt.

Die Bank erwartet aus dem Verkauf, dessen Vollzug für das zweite Halbjahr geplant ist, einen Gewinn nach Steuern von rund 600 Millionen Dollar.

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