Zum Inhalt springen

Zement-Riese 2022 war für Holcim ein Rekordjahr

  • Holcim verkaufte fast 9 Prozent mehr als im Vorjahr – der Umsatz liegt bei gut 29 Milliarden Franken.
  • Auch der Konzerngewinn legte zu: um 44 Prozent – auf 3.3 Milliarden.
  • Dies, obwohl Holcim in den USA eine Busse von knapp 800 Millionen Dollar zahlen musste – wegen seiner Geschäftstätigkeit in Syrien.

Der Umsatz stieg um 8.8 Prozent auf 29.2 Milliarden Franken, obwohl Holcim grosse Zementgeschäfte in Indien und Brasilien verkauft hat. Auf vergleichbarer Basis wäre der Umsatz um 12.9 Prozent gestiegen, wie der weltgrösste Zementkonzern mitteilt. Holcim spricht dennoch von einem «Rekordjahr».

Firmenübernahmen trugen zum guten Ergebnis bei

Die neue Sparte Lösungen und Produkte steigerte den Umsatz dank Zukäufen um über die Hälfte auf 5.55 Milliarden Franken. Hier hatte Holcim mehr als 5.5 Milliarden angepeilt. Aber auch aus eigener Kraft wäre die Sparte um 18.5 Prozent gewachsen.

Das Unternehmen befindet sich in einem rasanten Wandel: Insgesamt hat Holcim im vergangenen Jahr 23 Akquisitionen und Verkäufe von Firmen und Geschäftsbereichen durchgeführt.

Holcim-Logo an Wand
Legende: REUTERS/Arnd Wiegmann

Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT kletterte um 3 Prozent auf 4.75 Milliarden Franken. Das ist das beste Ergebnis seit Jahren. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten.

Wechsel in der Führungsetage

Box aufklappen Box zuklappen

Verwaltungsratspräsident Beat Hess stellt sich an der Generalversammlung im Mai 2023 nicht zur Wiederwahl. Der VR plane nun, Jan Jenisch als Nachfolger von Hess vorzuschlagen, erklärt das Unternehmen.

Vorausgesetzt die Aktionäre stimmen dem Vorschlag zu, würde Jenisch in Personalunion sowohl den Posten des Präsidenten als auch den des CEOs bekleiden. «Der Verwaltungsrat betrachtet dieses Doppelmandat als Übergangszeit, um die derzeitige Transformation von Holcim und die rasche Umsetzung der Strategie 2025 zu gewährleisten», teilt Holcim mit.

Dieses Doppelmandat ist demnach zeitlich begrenzt und ein Nachfolger für den CEO wird innerhalb der nächsten 12 Monate bekannt gegeben.

Der scheidende Hess wurde 2010 in den Verwaltungsrat von Holcim gewählt und ist seit 2016 Verwaltungsratspräsident.

Der Konzerngewinn schoss um 44 Prozent auf 3.31 Milliarden Franken nach oben. Dabei spülte alleine der Verkauf von Geschäftssparten in Indien einen Sondergewinn von 1.5 Milliarden Franken in die Kasse. Auf der anderen Seite wird das Ergebnis von der Busse von 778 Millionen US-Dollar des US-Justizministeriums wegen der Syrien-Affäre belastet. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2.50 Franken je Titel erhalten. Das sind 30 Rappen mehr als im Vorjahr.

SRF4 News aktuell, 24.02.23, 7 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel