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Kochen an den Festtagen Unser vegetarisches Weihnachtsmenü

Kein Stress in der Küche – das ist die Devise für die Festtage. Wir kochen an Weihnachten vegetarisch und entspannt. Nix da mit komplizierten Gerichten, die «à la Minute» zubereitet werden müssen und Köchin oder Koch den ganzen Abend in der Küche festnageln.

Ihre Gäste sitzen schon am Tisch. Und Sie stehen noch in der Küche? Was für ein Stress! Genau dies wollen wir an Weihnachten vermeiden.

Maja Brunner

Maja Brunner

Foodredaktorin, Radio SRF 1

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Maja Brunner arbeitet als Foodredaktorin bei Radio SRF 1 und ist verantwortlich für die kulinarische Rubrik «A Point». Die Sendung wird von Montag bis Freitag um 11.40 Uhr auf Radio SRF 1 ausgestrahlt.

Porträt Maja Brunner

Wir setzen beim Zusammenstellen unseres vegetarischen Festtags-Menüs auf Gänge, die man gut im Voraus zubereiten kann. So spielen Sie sich Zeit frei, um den Abend zusammen mit Ihren Liebsten wirklich geniessen zu können.

Vorspeise: Rohe Randen und Rüebli mit gerösteten Cashews, Dill und Meerrettich-Joghurt

Als Entrée servieren wir einen knackigen Randen-Rüebli-Salat an einem fruchtigen Dressing mit gerösteten Cashews und Dill. Bis aufs Anrichten lässt sich alles problemlos schon Stunden bevor die Gäste eintrudeln vorbereiten: Randen und Rüebli rüsten und raffeln, den Dressing zubereiten, den Meerrettich reiben und mit dem Joghurt mischen, die Cashews rösten und hacken.

Salat aus rohen Randen und Rüebli mit gerösteten Cashews, Dill und einem Klacks giechischem Joghurt mit Meerrettich.
Legende: Vorspeise Rohe Randen und Rüebli mit gerösteten Cashews, Dill und Meerrettich-Joghurt SRF

Haben die Gäste am Tisch Platz genommen, richten Sie ganz relaxt an und geben noch das «Tüpfli aufs i», beziehungsweise den Meerrettich-Joghurt und den Dill auf Ihre Vorspeise.

Thomas Vaterlaus, Chefredaktor «Vinum», empfiehlt dazu:

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Eine geschmacklich intensive und vielseitige Vorspeise mit verschiedensten Aromen und Konsistenzen, erdiger Randen, leicht süsse Rüebli, Nüsse, Meerrettich, das erfordert auch einen entsprechend reichhaltigen Wein, der dagegen halten kann.

Tipp: Ein «Orange»-Wein: Also ein Weisswein, der wie ein Rotwein auf der Maische vergoren wird und dadurch mehr Ausdruck, mehr Struktur, aber auch Schmelz bekommt. Zudem weisen solche Weine oft erdig herbale  Aromen (Rosenblätter, Weihrauch, etc.) aus.

Das ergäbe einen interessanten Gegenpart zu dieser Vorspeise. Aber auch konventionelle, ausdrucksstarke trockene Weissweine, etwa aus Sorten wie Kerner oder Gewürztraminer würden gut passen.

Wer eine Alternative zu Wein sucht, wäre mit einem klassischen Cidre aus der Normandie, der Bretagne oder auch der  Schweiz gut bedient. Aber Achtung: Der Cidre ist nicht alkoholfrei (ca. 5 Volumenprozent Alkohol).

Hauptgang: Malfatti mit Pilzen an einer eleganten Rahmsauce

Auch unser Hauptgang lässt Ihren Blutdruck mit Garantie nicht hochschnellen. Pilze anbraten, Sauce abschmecken und aus Ricotta, Eiern, frisch geriebenem Hartkäse und etwas Mehl die Masse für die Malfatti herstellen; das alles machen Sie entspannt im Voraus.

Wenn es dann Zeit für den Hauptgang ist, verschwinden Sie nur kurz in der Küche, formen mit der Glacé-Schere Kugeln und lassen diese ins kochende Wasser gleiten. Sobald diese an der Wasseroberfläche schwimmen, fahren Sie die Hitze herunter und lassen die Malfatti für zwölf Minuten ziehen. Nutzen Sie die Zeit und sitzen Sie nochmals zu den Gästen.

Malfatti mit Pilzrahmsauce und Spinat.
Legende: Hauptspeise Malfatti mit Pilzen an einer eleganten Rahmsauce. SRF

Heben Sie die Malfatti mit einer Schaumkelle aus dem Wasser und stellen Sie sie warm. Kochen Sie dann die vorbereitete Pilz-Sauce auf, geben Sie den Spinat dazu und lassen Sie diesen in der Sauce zusammenfallen. Und schon können Sie alles auf vorgewärmten Tellern anrichten – ja, so relaxt geht vegetarisch Kochen an Weihnachten.

Thomas Vaterlaus, Chefredaktor «Vinum», empfiehlt dazu:

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Mit diesem sämigen und geschmacklich sehr ausgewogenen Gericht harmonieren generell klassische Rotweine mit nicht zu viel Gerbstoff oder Holzwürze.

Tipp: Eine samtige Pinot Noir-Auslese (nicht unbedingt Barrique) aus Schaffhausen oder der Bündner Herrschaft. Wer einen etwas fülligeren Wein wünscht, dem sei ein Merlot aus dem Tessin, oder aber aus St. Emilion (Bordeaux) empfohlen.

Auch ein hochwertiger alkoholfreier Beerensaft mit moderater Süsse etwa aus Heidelbeeren oder Wildkirsche wäre eine animierende Wahl.

Dessert: Apfel auf buttrigem Filoteig mit Sauerrahmglacé

Damit es gleich von Anfang an klar ist: Den Filo-, beziehungsweise den Strudelteig, den dürfen Sie kaufen. Das Sauerrahmglacé selbstverständlich auch. Es sei denn, Sie gehören zu den superambitionierten Köchinnen und Köchen, die alles selber machen. Dann haben Sie selbstverständlich freie Hand.

Den Filoteig schneiden Sie dann in Rechtecke. Sie brauchen sechs Rechtecke pro Person. Zwischen die Teigblätter streichen Sie flüssige Butter und streuen gemahlene Haselnüsse mit Zimt und Zucker drauf. Danach geben Sie ein Blatt aufs andere. Das Ganze bestreichen sie erneut mit Butter und belegen es mit ziegelartig dünn geschnittenen Apfelscheiben.

Hauchdünne Apfelscheiben auf Filoteig, dazu ein Kugel Sauerrahmglacé.
Legende: Dessert Apfel auf buttrigem Filoteig mit Sauerrahmglacé. SRF

Das Gebäck kommt für fünfzehn Minuten in den Ofen. Und zwar nicht dann, wenn die Gäste schon am Tisch sitzen, nein, auch unser Dessert lässt sich bis auf den Finish problemlos vorbereiten, respektive goldbraun vorbacken. Der Abschluss ist dann kaum mehr der Rede wert: Das Gebäck schneiden Sie quer in zwei Stücke. Je eines davon geben Sie auf die Teller, setzen eine Kugel Glacé drauf und geben das zweite Stück als Deckel oben drauf. Mit Puderzucker bestreuen, servieren und geniessen. Frohe Weihnachten!

Thomas Vaterlaus, Chefredaktor «Vinum», empfiehlt dazu:

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Zu diesem klassischen, weihnachtlichen Dessert harmoniert eine Beerenauslese oder ein aufgespriteter Wein perfekt.

Tipp: Ein fast schon «barocker» Tawny Port 20 Years aus dem Dourotal in Portugal. Nicht ganz billig, aber die angebrochene Flasche ist monatelang haltbar.

Auch ein Tokaj Aszú-Süsswein aus Ungarn, ebenfalls reichhaltig, aber mit erfrischender Säure im Abgang, ergäbe ein gutes Pairing.

Radio SRF 1, A Point, 12.12.2022, 11:40 Uhr

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