A$AP Rocky macht Margaret Qualley einen Antrag?! Der Rapper ist doch mit Rihanna zusammen und die Schauspielerin mit Star-Produzent Jack Antonoff!
Schnell, nachdem diese Paparazzi-Fotos aus New York vor einem Monat die Social-Media-Runde machten, wurde klar: Das ist kein Promi-Skandal, hier wurde für Chanel geshootet. Nun ist der Werbefilm erschienen und die Luxus-Brand hat A$AP Rocky als neuen Markenbotschafter vorgestellt, die Kampagne soll in der Nacht auf Mittwoch präsentiert werden.
Der 37-Jährige hat schon diverse Mode-Collabs gelandet mit Gucci, Moncler und Dior. Für Letztere fungierte er 2016 als offizieller Ambassador. Und dieses Jahr war er einer der Gastgeber des grössten Fashion-Events der Welt, der Met Gala. Unter anderem zusammen mit Rapper und Musiker Pharrell Williams, der seit bald drei Jahren auch als Menswear-Creative-Director bei Louis Vuitton waltet.
Auch Kendrick, Cardi und Tyler
Andere Artists aus dem Rap- und R&B-Bereich mischen ebenfalls dick im Modegeschäft mit. Auch Kendrick Lamar wurde gleich nach seinem Super-Bowl-Triumph zum Chanel-Botschafter ernannt. Kanye hat mit Adidas zusammengespannt und das Milliarden-Imperium Yeezy aufgebaut. Also, bevor er Hakenkreuz-Shirts verkaufen wollte. Beyoncé arbeitete ebenfalls mit Adidas für ihre Ivy-Park-Linie.
Rihanna zog ihr Fenty-Label zusammen mit LVMH auf. Deren Brand Louis Vuitton gab 2024 eine Kollektion von Tyler, the Creator raus. Der Rapper und seine Odd-Future-Gang galten Anfang der 2010er als Posterboys des Streetwear-Labels Supreme, das durch diesen Hype sowie Collabs wie mit Louis Vuitton auch ins Hochpreissegment vorstiess. Dior holte Travis Scott, Balenciaga schnappte sich Cardi B.
Warum dieser Fokus auf Hip-Hop?
Kollaborationen mit Künstlerinnen und Künstlern aus der Hip-Hop-Welt sind besonders beliebt bei Luxus-Marken – wieso eigentlich? Ganz einfach: Fans dieser Musik sind tendenziell jünger und damit eine Zielgruppe, die mit den hohen Preisen von Yves Saint Laurent, Prada und Hermès wenig anfangen kann. Ausser eben, ihre liebsten Artists tragen, feiern und bewerben die Stücke.
Nicht nur mit ihrem Gesicht, auch in ihrer Musik. Wenn ein Luxusbrand in einem beliebten Rap- oder R&B-Track genannt wird, boostet das die Verkäufe der Marke. Dies berichtet das Wirtschaftsportal «Bloomberg». Und je gehypter eine Brand ist, desto öfter findet sie in den Lyrics statt, wo sie für einen erstrebenswerten Status steht – die Schweizer Uhrenmarke Rolex ist eines der bekanntesten Beispiele dafür.
Luxus-Brands verlieren an Einfluss
In den letzten zwei Jahren seien aber sowohl die Umsätze als auch die Nennungen rückläufig – ein Indikator dafür, dass sich junge Menschen weniger für Luxusmarken interessieren. Als Gründe dafür werden die gestiegenen Preise angegeben, die anhaltende Inflation sowie die politische und damit auch wirtschaftliche Instabilität weltweit. Ausserdem hat das Thema Nachhaltigkeit und dadurch die Beliebtheit von Second-Hand-Mode zugenommen.
Brands würden sich darum aktuell mehr auf Sport- als Musikgrössen fokussieren, so «Bloomberg». Damit riskieren sie aber, ihren Einfluss auf die Popkultur zu verlieren und bei der jungen Zielgruppe noch mehr einzubüssen. Ausser eben, sie machen Weltstars wie A$AP Rocky den Hof – so, wie dieser Margaret Qualley den Hof macht. Zumindest in der Kampagne.