Sein zarter Indie-Pop zeigt, dass Noah Parks ein gefühlvoller Singer-Songwriter ist. Der 27-Jährige ist aber auch ein klassischer Nerd, wie er im Interview mit SRF 3 verrät: «Als Teen war ich in der Gamer-Szene, ging an LAN-Partys. Darum habe ich angefangen, Informatik zu studieren. Ich finde es einfach mega geil, mich in ein Thema reinzusteigern und alles darüber rauszufinden.»
Die Informatik-Büffelei an der ETH brach er ab, um an der ZHdK Pop zu studieren. Seinen Nerd-Fokus verschob er entsprechend von klassischen Geek-Interessen zur Musik. Vergessen hat der aus Gächlingen SH stammende und mittlerweile in Winterthur wohnhafte Artist seine Comicfan-Wurzeln aber nicht – er lebt sie sogar weiter: Sein Künstler-Nachname ist abgeleitet von Peter Parker alias Spider-Man.
Auf den Punkt gebracht
Damit aber noch nicht genug der Marvel-Referenzen. Im September veröffentlichte Noah sein Debütalbum «Spot» – so heisst auch ein Spidey-Bösewicht. Der Titel stehe aber vor allem für die konkreten Punkte in seinem Leben, an denen die Ideen für die zehn Songs entstanden sind.
Zum Beispiel das eine Klassentreffen, bei dem ein alter Schul-Crush aufgewärmt wurde, woraus schliesslich die verträumt treibende Nummer «Blue Burden» hervorgegangen ist. Der Sänger erklärt: «Das Album fasst meine Zeit von Anfang bis Mitte 20 zusammen, sowohl inhaltlich wie auch musikalisch.»
Vom gemobbten Schüler zum Gesangslehrer
Seine 20er waren dann auch kuscheliger als die Schulzeit. Noah war als Jüngstes von vier Kids gut auf Zack und kam darum früher in die erste Klasse, noch dazu mitten im Schuljahr. Damit war er nicht nur der Neue, sondern auch der Kleine und Anschluss finden sei schwierig gewesen.
Halt gaben ihm seine Familie und während der Jugendzeit auch eine Freikirche. «Dort konnte ich viel Musik machen, habe aber auch die Schattenseiten einer solchen Organisation gesehen, was mich heute auch kritisch auf insitutionelle Religion blicken lässt.»
Mit der Schule hat Noah Parks längst Frieden geschlossen. Nicht nur hat er sein Master-Studium erfolgreich absolviert, er gibt sein Wissen auch weiter: Wenn er nicht gerade im Studio sitzt und kuschelige Ohrwürmer wie «Something to Feel» und «Next to You» produziert oder diese auf der Bühne performt, verdient er sein Geld als Gesangslehrer.