Was ist passiert: Der Kanton Aargau verschickt noch bis Ende Mai insgesamt rund 200'000 E-Mails an ehemalige Nutzerinnen und Nutzer der Plattform Meineimpfungen.ch. Manche Empfängerinnen und Empfänger sind irritiert: «Ist das echt?», möchten mehrere vom SRF-Konsumentenmagazin «Espresso» wissen. «Ja, diese Nachricht ist echt», versichert Arthur Immer von der Stammgemeinschaft E-Health Aargau. Nach dem Datenskandal rund um Meineimpfungen.ch hatte der Kanton Aargau die Daten zusammen mit dem Bund übernommen und sie quasi in letzter Minute vor der endgültigen Löschung gerettet.
Was muss ich tun, wenn ich die E-Mail erhalten habe? Wer seine elektronischen Impfdaten behalten will, kann diese nun zu sich holen. Dazu muss man sich einmalig auf der Webseite app.meineimpfungen.ch registrieren. Danach lassen sich die Daten als PDF-Dokument herunterladen. Personen, die ein elektronisches Patientendossier (EPD) haben, können die Daten auch direkt in dieses übertragen. Und wer die Daten nicht behalten möchte, kann auch deren Löschung beantragen. Das ist auch möglich, nachdem man sich die Daten als PDF heruntergeladen hat.
Muss ich jetzt ein Patientendossier eröffnen? Nein. Die Daten werden einerseits als PDF-Dokument geliefert. Und man erhält zusätzlich eine Datei mit «.json»-Endung. Mit dieser können die Daten auch zu einem späteren Zeitpunkt noch einem Patientendossier hinzugefügt werden.
Was passiert, wenn ich nicht auf die E-Mail reagiere? Die «Rettungsaktion» dauert noch bis zum 30. Juni 2024. Danach werden die Daten unwiderruflich gelöscht. Zu diesem Zeitpunkt werden sowohl Meineimpfungen.ch wie auch die Rückgabeplattform abgeschaltet. Sämtliche noch vorhandenen Daten werden vernichtet.
Ich wollte meine Daten zurückholen, es hat aber nicht geklappt. Noch einmal probieren! Laut E-Health Aargau gab es insbesondere zu Beginn teilweise technische Probleme. Etwa, weil zu viele Personen gleichzeitig eine Rückgabe beantragen wollten. Unterdessen seien diese Probleme behoben. Sollte es dennoch Probleme geben, helfe der Support weiter.
Weshalb steht im PDF unter «geimpft von» ein mir unbekannter Name? Das hat mir der dürftigen Datenqualität zu tun. Es handle sich dabei um jene Person, die die Daten bei Meineimpfungen.ch validiert habe, sagt Arthur Immer von E-Health Aargau: «Wir haben uns entschieden, diesen Namen zu übernehmen, da dieser immerhin vorhanden ist. Die Personen, die tatsächlich geimpft haben, konnten wir aufgrund der schlechten Datenqualität nicht übernehmen.»
Ich hatte meine Impfdaten bei Meineimpfungen.ch hinterlegt. Warum habe ich keine E-Mail erhalten? Abwarten! Die E-Mails werden gestaffelt verschickt bis Ende Mai. Es ist also gut möglich, dass noch eine E-Mail kommt. Allerdings konnten nicht alle Daten gerettet werden, da nicht alle einer konkreten Person zugeordnet werden konnten. «Diese mussten wir löschen», so Arthur Immer. «Es kann ja nicht sein, dass diese heiklen Gesundheitsdaten in falsche Hände gelangen.»