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Neue Reservationspflicht Mit dem Bike ins Postauto – das müssen Sie wissen

Seit Mai gilt eine Reservationspflicht. Es funktioniere bislang gut, heisst es bei Postauto. Es gibt aber auch Kritik.

Darum geht es: Nach einem Testlauf auf einzelnen Linien hat Postauto im Mai 2025 auf knapp 150 touristischen Verbindungen eine Reservationspflicht für Velos eingeführt. Es handelt sich um Linien im Kanton Graubünden, im Wallis, in der Zentralschweiz, im Berner Oberland und in der Westschweiz. Für diese Verbindungen muss man nebst dem Postauto-Billett und dem Velo-Ticket auch eine Platzreservation lösen – am besten digital in der Billett-App oder am Schalter. Sie kostet zwei Franken. Ob es eine Reservation braucht oder nicht, sieht man am R-Symbol im Online-Fahrplan beziehungsweise in der Ticket-App.

Weshalb wurde das eingeführt? Immer mehr Leute verladen ihr Mountainbike, Renn- oder Tourenvelo ins Postauto. «Das hat dazu geführt, dass wir nicht immer alle Velos mitnehmen konnten. Ein Frust für die betroffenen Kundinnen und Kunden», sagt Postauto-Sprecher Urs Bloch. Um solchem Ärger vorzubeugen, habe man die Reservationspflicht eingeführt. Sie gilt bis Oktober.

Drei Mountainbiker stehen neben einem Postauto
Legende: Eine kostenpflichtige Veloreservation ist in vielen Postautos seit Mai Pflicht. POstauto

Warum zwei Franken? Die Gebühr irritiert einzelne Kunden. Er sehe nicht ein, wofür er das bezahlen soll – er habe ein Velo-GA, sagt etwa ein Postautokunde im SRF-Konsumentenmagazin «Espresso». Man brauche diese zusätzlichen Einnahmen, um den Mehraufwand des Reservationssystems abzudecken, erklärt Bloch: «Für die Informatik im Hintergrund und die Betriebsplanung.» Ein Betrag, der auch in anderen ÖV-Unternehmen üblich sei – wie etwa der SBB.

Kann man mit dem Velo noch spontan einsteigen? Nein, auf den reservationspflichtigen Linien sei das nicht mehr möglich, sagt Urs Bloch. Wenn es Platz habe, könne man die Online-Reservation aber auch bis kurz vor der Abfahrt vornehmen. Stornieren sei auch möglich – bis 30 Minuten vor der Abfahrt. Dann gibt’s das Geld zurück. Und: Wer während der Fahrt zum Beispiel vom Zug ins Postauto umsteigt oder umgekehrt, müsse nur einmal reservieren.

«Espresso» ist an Ihrer Meinung interessiert

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Funktioniert es bislang? Laut Postauto wurden seit der Einführung im Mai rund 15'000 Veloplätze reserviert: «Für uns eine eindrückliche Zahl, weil das Wetter im Mai ja nicht sehr gut war. Sie zeigt uns aber auch, dass schon viele Leute das neue System kennen und damit umgehen können», sagt Urs Bloch. Rund 40 Kundinnen und Kunden haben sich bislang beschwert – vor allem wegen des Zuschlags und wegen der Reservationspflicht an sich, so der Postauto-Sprecher.

Auch für gewisse Züge brauchts eine Veloplatz-Reservation: Sie gilt in der Velosaison von März bis Oktober weiterhin täglich auf den IC-Linien ins Tessin und am Jura-Südfuss. Von Freitag bis Sonntag muss auf allen IC-Linien zusätzlich eine Veloreservation für zwei Franken gelöst werden. Auch hier ist es in der Fahrplan- und Ticket-App ersichtlich, ob eine Reservation nötig ist oder nicht. In den Regional- und Interregio-Zügen kann man sein Velo in der Regel ohne Reservation mitnehmen. Es braucht dann nur ein Bahn- und ein Veloticket.

Mehr Informationen

Radio SRF 1, Espresso, 4.7.2025, 8:10 Uhr

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