Am Freitag war Martin Steinegger noch voller Überzeugung, dass dem Trainerstaff um Petri Matikainen ein erfolgreicher Abschluss der Regular Season gelingen würde. Es folgten die Niederlagen gegen Gottéron ( 2:5 ) und die Rapperswil-Jona Lakers ( 0:5 ) und mit ihnen der Sinneswandel des Sportchefs: Am Sonntagabend verkündeten die Seeländer die Entlassung Matikainens und seines Assistenten Juha Vuori.
«Vor allem das Spiel in Rapperswil-Jona war wirklich schlecht. Wir hatten keinen Speed, keine Energie mehr und nahmen auch noch komische Strafen. Es kam alles zusammen», begründet Steinegger den Schritt.
Zusammen mit Anders Olsson will er das Ruder nun selbst herumreissen und in den verbleibenden drei Spielen dafür sorgen, dass die Saison nicht vorzeitig zu Ende ist. Biel liegt momentan einen Punkt hinter den SCL Tigers und einem Play-In-Platz. Die Emmentaler haben indes eine Partie mehr absolviert.
Doppelbelastung und viele Verletzte
Steinegger nimmt sich selbst nicht aus der Verantwortung, wenn es um die Beurteilung der bisher mehr als enttäuschenden Saison geht. «Der grösste Vorwurf, den ich mir selbst mache, ist dass ich den Coaches im August gesagt habe, sie sollen es langsam angehen und ihre Ideen nur kontinuierlich reinbringen», sagt er.
Nach der begeisternden letzten Saison, die erst im Playoff-Final zu Ende ging, und dem Abgang von Publikumsliebling Antti Törmänen wollte es der Sportchef ruhig angehen lassen. Die Doppelbelastung mit der Champions Hockey League und die vielen Verletzten hätten die Abläufe für Matikainen und sein Team aber zusätzlich erschwert.
Auch Olsson ist ein bekanntes Gesicht
Mit dem neuen Duo an der Bande setzt man nun absichtlich auf Altbewährtes. Steinegger und der Schwede Olsson, der bereits von 2017 bis 2021 als Assistent beim EHCB tätig war, kennen die Mannschaft und müssen nicht bei Null beginnen. «Wir wollen Stabilität und Sicherheit reinbringen», so Steinegger.
Yannick Rathgeb ist nach den ersten Trainings zuversichtlich, dass der Trainerwechsel der angeschlagenen Mannschaft den nötigen Energieschub verleihen wird. «Was zuletzt gefehlt hat, ist die Freude und der Einsatz. Man merkt jetzt schon, dass es etwas lockerer und entspannter ist. Nun hoffen wir, dass wir das auch ins Spiel mitnehmen können», sagt der Verteidiger.
Das Restprogramm ist für die Bieler nicht ohne: Am Donnerstag kommt Davos zu Besuch. Danach folgt am Samstag ein weiterer Heimauftritt gegen Lugano, bevor in Genf zum Abschluss der Qualifikation der Meister wartet.