Die Belfast Giants waren – obwohl der Name anderes vermuten lässt – noch nicht der ganz grosse Gradmesser für den SC Bern unter dem neuen Coach Heinz Ehlers. Doch mit dem 7:0-Sieg über die Nordiren in der Champions Hockey League gelang der Einstand des Dänen perfekt. Die Berner sicherten sich am Mittwoch den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Phase.
Ob der Ehlers-Effekt auch in der National League zum Tragen kommt, zeigt sich erstmals am Samstag, wenn der SCB in einem weiteren Heimspiel auf den EV Zug trifft. Am Sonntag folgt im Bündnerland das Kräftemessen mit Leader Davos.
Kein Zögern bei Ehlers
Nach der Entlassung von Jussi Tapola und zwei Spielen unter Interimscoach Patrick Schöb wurde Ehlers am Montag als neuer Chef an der Bande vorgestellt. Seine Mission: Den Klub möglichst schnell von Tabellenplatz 12 weg- und nach oben führen.
«Wenn der SCB anruft, muss man nicht lange überlegen. Es hat mich sehr gefreut», sagt der 59-Jährige. Die erste Zeit sei aber stressig gewesen. «Ich kenne die Spieler nicht, habe nur wenige Spiele live gesehen. Aber jetzt kommt der Rhythmus langsam. Ich habe viel beobachtet und wollte lernen, wie wir spielen und was wir ändern müssen.» Vorgaben habe er keine erhalten, ausser: «Es ist eine junge Mannschaft. Und wir wollen, dass die Jungen auch spielen.»
SCB als 4. Berner Klub
Seit 2023 war die Swiss League Ehlers' Habitat. Zunächst als Headcoach des EHC Visp, seit dieser Saison als Assistent beim EHC Basel. Mit dem SCB hat er das «Berner Quartett» vervollständigt: Nach Stationen bei Biel, wo er den Aufstieg in die National League schaffte, Langenthal und den SCL Tigers hat er nun auch noch beim grössten Klub des Kantons angeheuert. «Es ist schon ein bisschen komisch, aber es gefällt mir im Kanton Bern. Ich habe bei jedem Klub, bei dem ich war, Freude gehabt», lacht Ehlers.
Ich kann damit sehr gut leben.
Die Liaison dürfte aber nur von kurzer Dauer sein, sofern man den Vertrag als Massstab nimmt. Das Arbeitspapier ist vorerst nur bis Ende Saison gültig. «Es wurde nie über mehr gesprochen. Ich kann damit sehr gut leben», so Ehlers, der «irgendwann» eine Rückkehr in sein Heimatland plant.
Stabilität ist gefragt
In der kurzen Zeit bis zur Neubesetzung des Trainerpostens wurden neben Ehlers auch Christian Dubé oder Christian Wohlwend als mögliche Nachfolger Tapolas gehandelt. Dass die Wahl auf den Dänen fiel, hat wohl auch mit dessen Ruf als Stabilisator zu tun.
Es ist neue Energie da, das haben wir sicher gebraucht.
Ehlers habe perfekt ins Anforderungsprofil gepasst, meint COO Pascal Signer: «Wir sind der Meinung, dass es jetzt jemanden mit einer gesunden Autorität, Ruhe und Erfahrung in solchen Situationen braucht. Er soll die Mannschaft aber auch weiterentwickeln.»
Führungsspieler wie Ramon Untersander oder Tristan Scherwey haben in den ersten Trainings einen guten Eindruck vom neuen Übungsleiter erhalten. «Es ist neue Energie da, das haben wir sicher gebraucht», sagt Untersander. «Wir können auf einen sehr erfahrenen Trainer zurückgreifen, der weiss, wovon er spricht», meint Scherwey, der allerdings auch die Mannschaft als Ganzes in die Pflicht nimmt.