«Ui, so weit habe ich gar nicht zurückgerechnet», sagt Murat Yakin. Die Schweizer Fussballer haben noch nie auf englischem Boden gewinnen können, weder bei Auswärtsspielen gegen die «Three Lions» noch bei Grossanlässen auf der Insel. Der Naticoach wusste das aber nicht, viel lieber schaut er nach vorne: «Die Freude auf das Testspiel im Wembley ist riesig.»
Vor 90'000 Zuschauern in der ausverkauften Arena verspricht die Partie tatsächlich ein Highlight zu werden – für die Schweiz allerdings kein leichtes Unterfangen.
Der letzte Sieg gegen den Vize-Europameister England liegt fast 41 Jahre zurück, in den vergangenen 4 Duellen blieb man gar torlos. Es war Tranquillo Barnetta im Jahr 2011 mit einem Freistoss-Doppelpack, der letztmals gegen das Team hatte einnetzen können.
Zudem befindet sich das englische Nationalteam in Topform und hat in den letzten 20 Spielen nur eines verloren: den EM-Final, ebenfalls im Wembley, gegen Italien. Trotzdem muss sich die Schweiz am Samstag nicht verstecken. Unter Yakin ist die Nati nach 7 Spielen noch ungeschlagen, überhaupt ging 2021 nur 1 von 17 Länderspielen verloren.
Deshalb will der Trainer im Testspiel auch gar keine grossen taktischen Veränderungen vornehmen: «Wir wollen am Spiel anknüpfen, das uns letztes Jahr stark gemacht hat.» Natürlich habe man einige neue Ansätze, um noch besser zu werden. «Wir wollen kompakter sein, angriffsfreudig und dominant auftreten.»
Eine bedeutende personelle Änderung muss der 47-Jährige gezwungenermassen in Kauf nehmen. Nach dem Corona-Ausfall von Stammgoalie Yann Sommer können sich hinter ihm Jonas Omlin und Gregor Kobel um die Nummer 2 streiten. «Das ist ein Luxusproblem», so Yakin. Omlin kommt gegen England zum Einsatz, Kobel dann am Dienstag gegen den Kosovo. «Dann werden wir sehen, wer sich die Chance erkämpft, die klare Nummer 2 zu werden.»
Xhaka siegeswillig wie immer
Während der Trainer nicht über klare Zielvorstellungen spricht, tut das Granit Xhaka umso mehr. «Erste Priorität hat der Sieg. An zweiter Stelle steht ein gutes Spiel zu machen, denn man kann ein gutes Spiel machen und trotzdem verlieren», so der Captain, der nach seiner Verletzung im Herbst wieder im Kader dabei ist.
Laut dem Arsenal-Spieler werden die Engländer voll parat sein und angreifen, aber das müssten die Schweizer auch tun. «Für uns gibt es in der Nati keine Freundschaftsspiele.»
Mögliche Schweizer Aufstellung:
Omlin; Widmer, Elvedi, Akanji, Rodriguez; Xhaka, Freuler; Vargas, Shaqiri, Zuber; Embolo.