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Über «Down Under» in die Nati Gregory Wüthrich: Nati-Spätstarter und Abwehrchef von Sturm Graz

Der Ex-YB-Verteidiger steht erstmals im Nati-Aufgebot. Der verdiente Lohn nach einer nicht immer einfachen Karriere.

Es ist nie zu spät für ein erstes Nati-Aufgebot: Mit 29 Jahren befindet sich Gregory Wüthrich erstmals im Kreise der Schweizer Nationalmannschaft. «Ich bin natürlich überglücklich, hier zu sein. Dass es mit 29 noch geklappt hat, ist unglaublich. Für mich geht ein Traum in Erfüllung», so der frühere Jugend-Nationalspieler.

Von Nati-Trainer Murat Yakin wurde Wüthrich für die anstehenden Nations-League-Spiele gegen Dänemark und Spanien berufen. Obwohl der Berner die Nati schon immer etwas im Hinterkopf gehabt habe, sei es ein überraschender Anruf gewesen: «Als Murat Yakin mich anrief, war ich erstmal sprachlos.»

Mit Sturm Graz im Aufwind

Yakin selbst lobte Wüthrich an der Medienkonferenz zum Nati-Aufgebot in den höchsten Tönen und sprach unter anderem von einem «Riesen-Selbstvertrauen» des Innenverteidigers. Tatsächlich surft der Ex-YB-Spieler, der auch eine halbe Saison bei den Grasshoppers verbrachte, mit seinem aktuellen Klub Sturm Graz auf einer Erfolgswelle.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie die Nations-League-Spiele der Schweizer Nati wie folgt:

  • Gegen Dänemark : Donnerstag, ab 20:10 Uhr auf SRF info
  • Gegen Spanien : Sonntag, ab 20:05 Uhr auf SRF zwei

Nicht nur gewann Sturm mit Wüthrich als Abwehrchef in der vergangenen Saison den Cup, sondern entthronte auch den langjährigen Liga-Dominator RB Salzburg, der davor 10 Mal (!) in Folge Meister geworden war. Wüthrich erzielte beim entscheidenden 2:0-Sieg gegen Austria Klagenfurt sogar das 1:0. Durch den Titel ist Sturm Graz erstmals nach 24 (!) Jahren wieder in der Champions League vertreten.

Ein geplatzter Transfer

Nur verständlich also, ist Wüthrich «sehr dankbar für die Zeit momentan bei Sturm Graz». Dabei hätte er diese Zeit, wäre es nach ihm gegangen, beinahe nicht erlebt. Denn vor fast genau einem Jahr, am sogenannten «Deadline-Day» am 31. August, stand er vor einem Wechsel zu Augsburg in die Bundesliga – der aufgrund eines nicht bestandenen Medizinchecks im letzten Moment scheiterte .

«Im ersten Moment war es ein harter Schlag, dass der Transfer nicht funktioniert hat», gibt Wüthrich zu. «Die Bundesliga war für mich schon immer ein Riesen-Traum. Aber ich habe deswegen nicht aufgegeben.»

Ein gelungener Abstecher

Nicht aufzugeben, das kennt Wüthrich gut. In seiner Karriere sei es nicht immer einfach gewesen, sagt der schweizerisch-ghanaische Doppelbürger. «Das Nati-Aufgebot ist darum auch eine Genugtuung. Ich weiss das enorm zu schätzen und ich bin extrem stolz, das Nati-Trikot tragen zu dürfen.»

Als ich nach Europa zurückkehrte, war ich fast ein neuer Spieler.
Autor: Gregory Wüthrich über sein Australien-Abenteuer

Vor 5 Jahren wechselte Wüthrich nach über 70 Einsätzen für seinen Jugendklub YB nach Australien zu Perth Glory – ein Abenteuer, das ihn sofort reizte. «In dem Moment, als mich mein Berater kontaktierte, dachte ich sofort: ‹Ja, das will ich machen.› Innerhalb von 10 Sekunden hatte ich mich entschieden.»

Der Wechsel nach «Down Under» war im Nachhinein ein Glücksfall: «Ich hatte fussballerisch eine tolle Zeit dort, war körperlich immer fit. Ich konnte mich vom Druck befreien. Als ich dann nach Europa zurückkehrte, war ich fast ein neuer Spieler.» Wie sich dieser «neue» Wüthrich wohl im Nati-Trikot schlägt?

Radio SRF 1, Nachrichten, 26.08.2024, 17:00 Uhr ; 

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