Viel fehlt nicht mehr und die Schweizer Nati fährt zum 6. Mal nacheinander an eine Weltmeisterschaft. Im letzten WM-Quali-Spiel im Kosovo müsste schon ein Fussballwunder geschehen, damit die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko womöglich ohne die Schweiz stattfindet. Um noch von Platz 1 verdrängt zu werden, müsste Murat Yakins Team am Dienstag in Pristina mit mindestens 6 Toren Differenz untergehen – ein fast undenkbares Szenario.
2025 noch ungeschlagen
Das gilt umso mehr, weil die Nati aktuell vor Selbstvertrauen strotzt und sowohl defensiv als auch offensiv einen äusserst starken Eindruck hinterlässt. Das überzeugende 4:1 am Samstag gegen Schweden war der 7. Sieg im 9. Spiel des Jahres, die anderen beiden Partien endeten remis. Die Schweiz hat das Verlieren seit der ernüchternden Nations-League-Kampagne im Herbst 2024 verlernt.
Die Frage ist, ob wir auch effizienter sein werden.
Das Selbstbewusstsein und die Zuversicht sind bei Nati-Coach Yakin und Goalie Gregor Kobel einen Tag vor dem Kosovo-Duell deutlich spürbar. Aber auch die Motivation, zum Abschluss der WM-Qualifikation nochmals einen Sieg zu landen. «Wir werden unser Spiel wie gewohnt durchziehen», versichert Yakin und ergänzt: «Wir werden spielerisch besser und dominanter sein als der Kosovo. Die Frage ist, ob wir auch effizienter sein werden.»
Angriff und Abwehr top
Die Effizienz war ein wichtiger Faktor gewesen im «Hinspiel» gegen den Kosovo in Basel Anfang September. Von den 5 Schweizer Abschlüssen auf das gegnerische Tor fanden gleich 4 den Weg ins Netz – alle bereits in der ersten Halbzeit. Die Kosovaren waren gegen eine abgeklärte und gut organisierte Nati chancenlos.
Erst ein Gegentor musste Kobel in den 5 WM-Quali-Spielen hinnehmen – besser stehen diesbezüglich nur die (noch) gegentorlosen Spanier und Engländer da. Kein Wunder also konstatiert die Nummer 1 der Schweiz: «Unser Fokus, was die Defensive betrifft, war über die ganze WM-Qualifikation sehr gut. Dafür braucht es jeden einzelnen.»
Defensiv stabil unterwegs ist seit dem 0:4 gegen die Schweiz aber auch der Kosovo, der in den letzten 4 Partien jeweils zu Null spielte. Allerdings ist die Nati mit ihrem erfrischenden und unberechenbaren Spiel nach vorne immer für Tore gut. In 8 der letzten 10 Spielen erzielte die Yakin-Elf mindestens 2 Treffer.
Schlechte Erinnerungen
«Wir müssen in Pristina auf alles gefasst sein», warnt Yakin und nimmt dabei das 2:2 von September 2023 als Referenz. Bei diesem letzten Auftritt in Pristina schenkte die Nati 2 Mal eine Führung her, der Ausgleich fiel in der 94. Minute. «Es braucht die nötige Zweikampfhärte und Absicherung. Gegen den Kosovo noch etwas mehr. Wir wissen, dass sie viel mit weiten Bällen agieren und oft auf die zweiten Bälle gehen», erklärt Yakin.
Das gewohnt dominante Spiel aufziehen, Druck nach vorne entwickeln und den Sieg erzwingen – das scheint das Rezept für das abschliessende WM-Quali-Spiel zu sein. Wenn dieser Plan aufgeht, wird einer 6. WM-Teilnahme nichts im Weg stehen.