- GC (Platzierung letzte SL-Saison: 7.)
Viele Abgänge, viele Neuzugänge – GC macht seinem Ruf als Wundertüte der Super League weiterhin alle Ehre. Die Hoffnung der Führung um den neuen Präsidenten Matt Jackson dürfte sein, dass sich eine ähnliche Wagenburg-Mentalität bildet wie letzte Saison. Obwohl die Europacup-Plätze knapp verpasst wurden, schlugen sich die Zürcher achtbar. Mit Petar Pusic hat eine Identifikationsfigur den Klub verlassen. Verlängerter Arm von Neo-Trainer Bruno Berner ist Captain Amir Abrashi, der nun wohl noch etwas mehr zum Gesicht von GC wird.
- Zürich (8.)
Apropos Identifikationsfigur: Einen grossen Aderlass gab es auch beim Stadtrivalen, wo Blerim Dzemaili seine Fussballschuhe an den Nagel gehängt hat. Mit Admir Mehmedi sollte dem Vernehmen nach eigentlich ein verdientes FCZ-Eigengewächs zurückkehren, der Transfer zerschlug sich aber. Unruhe gab es auch rund um das Engagement von Spieleragent Milos Malenovic als Berater. Sportlich bleibt abzuwarten, ob es Trainer Bo Henriksen gelingt, den Klub wieder weiter oben zu etablieren. An der Fan-Unterstützung dürfte es nicht mangeln.
- Winterthur (9.)
Gemäss SRF-Experte Kay Voser könnten die Eulachstädter in die Rolle des Überraschungsteams schlüpfen . Auch wenn Trainer Patrick Rahmen nach der U21-EM eine kurze Vorbereitungszeit mit dem Team genoss: Personell ist das Kader solid aufgestellt. Für Luca Zuffi ist im Mittelfeld eine Leaderrolle vorgesehen. Dass es in der 2. Super-League-Saison zu mehr als einem gesicherten Platz im unteren Mittelfeld der Liga reicht, ist dennoch nicht unbedingt anzunehmen.
- Yverdon (Aufsteiger)
Als «nicht Super-League-tauglich» beurteilte Marco Schällibaum sein Kader jüngst in der Sonntagszeitung . Doch seit Präsident Mario Di Pietrantonio die Geschicke des Klubs definitiv in die Hände US-amerikanischer Investoren gegeben hat, ist in dieser Woche noch mächtig Bewegung in die Transferaktivitäten der Waadtländer gekommen. Die Mannschaft wird sich indes erst noch finden müssen. Es bleibt abzuwarten, ob der Schwung aus der Aufstiegssaison mitgenommen werden kann.
- Lausanne-Sport (Aufsteiger)
Nach einem Jahr Challenge League ist der Traditionsklub zurück in der Super League. Die Möglichkeiten scheinen dank der Alimentierung durch Ineos und der engen Zusammenarbeit mit Ligue-1-Klub Nizza weiterhin gross, doch die Fallhöhe ist es ebenfalls. In Abwesenheit eines Sportchefs bestimmt Trainer Ludovic Magnin den sportlichen Kurs weitgehend selbst. Mit den Derbys gegen Yverdon und Stadtrivale Stade-Lausanne-Ouchy wächst die Hoffnung, dass das schmucke Stade de la Tuilière etwas besser besucht sein wird als in der Abstiegssaison 2021/22. Der Kunstrasen könnte zum Vorteil für die Waadtländer werden.
- Stade-Lausanne-Ouchy (Aufsteiger)
Mit geringem Budget, aber nicht ohne Ambitionen möchte Stade-Lausanne-Ouchy seiner Linie treu bleiben und auch in der Super League Offensivfussball spielen. «Es ist klar, dass wir um den Verbleib in der Liga spielen werden. Ich habe aber keine Angst», sagt Sportchef Hirac Yagan. Zeki Amdouni, Brighton Labeau oder auch der zu Luzern abgewanderte Teddy Okou machten einst bei SLO erste Schritte im Profifussball. Ob diese Saison der Stern eines weiteren grossen Talents am Genfersee aufgehen wird?