Beim FC Basel ist derzeit die Spannweite zwischen positiven und negativen Gefühlen so gross wie wohl bei kaum einem anderen Super-League-Klub. Denn am Rheinknie, wo schon während der Corona-Zwangspause viele Negativ-Schlagzeilen geschrieben wurden, rumorte es auch in der Woche vor dem Re-Start der Meisterschaft.
Dabei hätte «Rot-Blau» in Bezug auf das sportliche Geschehen vor dem Spiel gegen Luzern am Sonntag Grund zur Zuversicht. Und darauf fokussiert sich vor dem ersten Super-League-Spiel seit dem 23. Februar auch Trainer Marcel Koller.
Der 59-jährige Zürcher, der am Freitag seinen eigentlich am 30. Juni auslaufenden Vertrag beim FCB bis zum Ende dieser Saison verlängerte , wirkte im Interview nach der Pressekonferenz entspannt.
Wir sind fit und gut drauf, der Sieg hat gutgetan.
Der FCB-Coach konnte im Gegensatz zur Konkurrenz bereits bei einem Ernstkampf beobachten, wie seine Mannschaft die lange Pause verdaut hat. Wegen des vorgezogenen Cupspiels passten die Basler die Planung an und verzichteten auf Testspiele.
Erfahrung mit Geisterspielen
«Das passte optimal», so Koller. Denn im Viertelfinal gegen Lausanne am vergangenen Sonntag überzeugte sein Team. «Es war gut, dass wir in die Verlängerung mussten, die Spieler mussten alles rauskitzeln», blickt Koller zurück. Sein Fazit: «Wir sind fit und gut drauf, der Sieg hat gutgetan.»
Ich bin froh, haben wir eine Mannschaft, die das [englische Wochen] gewohnt ist und umsetzen kann.
Es war bereits das zweite Geisterspiel für Kollers Elf in dieser Saison, auch beim Sieg im Hinspiel des Europa-League-Achtelfinals gegen Eintracht Frankfurt am 13. März mussten die Basler vor leeren Rängen antreten.
Experte in englischen Wochen
Neben der Erfahrung mit Spielen ohne Zuschauer hat der FCB gegenüber der Konkurrenz in einem weiteren Punkt einen Vorsprung: Mit Meisterschaft, Cup und Europacup-Kampagnen ist es sich der derzeitige Tabellendritte aus den vergangenen Saisons gewohnt, in hoher Kadenz Spiele zu bestreiten. «Ich bin froh, haben wir eine Mannschaft, die das gewohnt ist und umsetzen kann», so Koller.
Klar werde die Müdigkeit mit den englischen Wochen kommen, weiss auch der Trainer. Doch was ihm dabei hilft: Abgesehen von Luca Zuffi (Kreuzbandriss) und Edon Zhegrova (Bänderriss) gibt es in seinem Team keine Langzeitverletzten.