Knapp 19 Jahre ist es her, seit das letzte Spiel im alten Wankdorf-Stadion stattfand. Am 7. Juli 2001 empfingen die frisch in die damalige NLA zurückgekehrten Young Boys den FC Lugano und trotzten den favorisierten Tessinern ein 1:1 ab.
Nach der Rück-Umbenennung des Stade de Suisse heisst der Berner Fussballtempel nun wieder Wankdorf. Passenderweise lautet auch die erste Affiche in der neuen Namens-Ära wieder YB - Lugano, wenn auch unter komplett veränderten Vorzeichen als nach der Jahrtausendwende.
Für YB zählt nur ein Sieg
Im Vergleich zur letzten Wankdorf-Begegnung haben die beiden Klubs die Favoritenrolle getauscht. Mit einem erneuten Unentschieden wie 2001 könnten am Sonntag die Tessiner mit Bestimmtheit besser leben als die Young Boys.
Für die Berner geht es gegen Lugano darum, zumindest den Anschluss an Leader St. Gallen nicht zu verlieren und sich für eine durchzogene Leistung bei Servette (1:1) zu rehabilitieren.
Jacobaccis verbesserte Bilanz gegen YB
Dass mit den «Bianconeri» aber nicht gerade ein Aufbaugegner in die Bundeshauptstadt reist, zeigt ein Blick auf die jüngsten Direktbegegnungen. Seit Maurizio Jacobacci im letzten Oktober das Traineramt im Tessin übernommen hat, sind die Luganesi gegen den Meister noch ungeschlagen. Zuvor hatte der gebürtige Stadtberner bei seinen Stationen in Kriens und Sion alle 4 Partien gegen YB verloren.
Nach einem 0:0-Remis im Dezember konnte der FCL im Februar gegen den Meister sogar mit 2:1 gewinnen. Der Schütze des goldenen Treffers lautete damals Alexander Gerndt. Dass der frühere YB-Stürmer auch nach der Corona-Pause das Toreschiessen nicht verlernt hat, zeigte er am letzten Mittwoch, als er gegen Basel traf.
Auf den treffsichersten Stürmer der gesamten Liga müssen derweil die Young Boys verzichten. Jean-Pierre Nsame fehlt am Sonntag wie Luganos Abwehrchef Mijat Maric wegen einer Sperre. Bei den Tessinern fällt zudem Mattia Bottani wegen einer Knie-Verletzung bis mindestens Ende Saison aus.