Das Olympische und Paralympische Komitee der USA (USOPC) bezeichnet die Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio nach einer Umfrage unter seinen Athleten als «am vielversprechendsten». 1780 Sportler haben nach USOPC-Angaben an der Umfrage teilgenommen.
Die wichtigste Schlussfolgerung sei, dass «selbst wenn die signifikanten Sorgen um die Gesundheit bis zum Sommer gelindert werden könnten, die enormen Unterbrechungen im Trainingsumfeld, bei Dopingkontrollen und den Qualifikationen in keinem zufriedenstellenden Mass überwunden werden können», hiess es in einer Stellungnahme.
Die USA sind nicht irgendwer
Mit den USA hat sich nun auch der grösste Player gegen die Durchführung der Sommerspiele im geplanten Zeitraum vom 24.7. bis 9.8. ausgesprochen. Die Amerikaner führen den ewigen Olympia-Medaillenspiegel mit grossem Vorsprung an. Zudem stellen die USA regelmässig die meisten Athleten an den Spielen.
Weltweite Kritik
Damit ist der Druck auf das OK in Tokio noch einmal gewachsen. Vor der USOPC-Mitteilung hatte es schon Widerstand aus der ganzen Welt gegeben:
- Das stärkste Signal kam aus Australien und Kanada . Beide Länder kündigten an, keine Athleten nach Tokio zu entsenden , sollten die Spiele nicht verschoben werden.
- Auch aus der Schweiz kamen klare Worte. Unter diesen Voraussetzungen seien keine fairen, weltumspannenden Olympischen Spiele möglich, liess Swiss Olympic verlauten .
- Am Dienstag zog mit Neuseeland ein weiteres Land nach. «Wir unterstützen die jüngsten Bestrebungen, Olympia zu verschieben. Diese Entscheidung muss bald fallen», schrieb das Nationale Olympische Komitee.
- Zudem wird die Liste der Athleten , die sich gegen Olympia im Sommer 2020 aussprechen, länger und länger. Unter anderem hat jüngst der deutsche Kunstturner Andreas Toba gegenüber SRF seine grossen Bedenken geäussert .
Die Kritik blieb nicht unerhört. So wollen einem Bericht zufolge IOC-Präsident Thomas Bach und Japans Premierminister Shinzo Abe noch am Dienstag in einem Telefongespräch eine Olympia-Verschiebung thematisieren.