Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

TdR-Chaos ad acta gelegt Bei WM: Rad-Weltverband stattet alle mit GPS-Technik aus

Die ersten Rad-Weltmeisterschaften auf dem afrikanischen Kontinent führen ein vom Weltverband verhängtes GPS-Tracking für das komplette Feld ein.

Zwei Fahrräder mit Nummernschildern vor unscharfem Berg.
Legende: An der Tour de Suisse 2025 erprobt und an der WM nun im Einsatz Die GPS-Sender am Rad jedes Teilnehmers und jeder Teilnehmerin. KEYSTONE/Gian Ehrenzeller

Ein Jahr nach den globalen Titelkämpfen in Zürich geht der Radsport neue Wege – und zwar in doppelter Hinsicht. So erfahren die 104. Strassenradsport-Weltmeisterschaften, die ab Sonntag während 8 Wettkampftagen in Szene gehen, gleich ein zweifaches Novum:

  • Erstmals überhaupt ist der Anlass zu Gast in Afrika – im Osten des Kontinents in Kigali, der knapp 2 Millionen grossen Metropole von Ruanda.
  • Der Radsport-Weltverband UCI ordnet bei der Premiere an, dass sämtliche Fahrerinnen und Fahrer mit einem GPS-Tracking ausgestattet sind.

Trauriger Hintergrund dieser Einführung ist der Tod der Schweizer Juniorin Muriel Furrer, die damals in Zürich im Alter von erst 18 Jahren ihr Leben lassen musste. Am nächsten Freitag jährt sich das tragische Ereignis bei der Heim-WM, tags darauf hatte Furrer den Kampf mit dem Tod verloren. Seither wurden immer wieder Stimmen laut, zu handeln.

Eine schnelle Identifikation ist gewährleistet

Um die Sicherheit zu verbessern, kommt an der WM nun erstmals ein GPS-Ortungssystem zur Anwendung. Die Technik wird unter dem Sattel angebracht, wie der Weltverband am Freitag mitteilte. «Die Einführung ist ein wichtiger und notwendiger Fortschritt», wurde UCI-Präsident David Lappartient zitiert.

«Dank dieses Systems können alle Vorfälle oder Unfälle, die möglicherweise unbemerkt geblieben wären, rasch identifiziert werden. Es wird daher möglich sein, den Betroffenen so schnell wie möglich zu helfen, indem die bereits vor Ort befindlichen Personen und die Rettungsdienste mobilisiert werden», sagte er weiter. 

Live-Hinweis für 1. WM-Tag

Box aufklappen Box zuklappen

Sie können die beiden WM-Einzelzeitfahren am Sonntag live mitverfolgen:

  • 11:00 Uhr: Frauen, SRF info/Sport App
  • 14:35 Uhr: Männer, SRF zwei/Sport App

In der Folge-Woche übertragen wir dann auch die Mixed-Staffel (Mittwoch) live sowie die beiden Elite-Strassenrennen am Wochenende.

Wenn das Rad etwa abrupt auf der Strecke anhalte, dann werde die genaue Position des Fahrers oder der Fahrerin zum Beispiel an Organisatoren, medizinisches Personal und Sicherheitsdienste im Konvoi weitergeleitet, heisst es im Communiqué weiter.

Vier Radfahrer stoppen, um auf der Strasse mit einem Mann zu sprechen.
Legende: Das Schweizer Team vor Ort Am Freitag wurde die Strecke rekognosziert. SRF

Bei der Tour de Romandie ist es zu Eklat gekommen

Bei der Tour de Suisse im Juni hatte es laut Angaben der Organisatoren zum allerersten Mal bei einem Profi-Rennen Fahrer-Tracking per GPS gegeben. Die in Ruanda eingesetzte GPS-Technik wurde laut UCI während drei Etappen der Tour de Romandie der Frauen im August getestet.

Dort allerdings hatte das Thema noch enorm hohe Wellen geworfen. Weil sich vereinzelte Athletinnen weigerten, einen Tracker selber ans Velo zu montieren und dafür verantwortlich zu zeichnen, wurden vor der Auftakt-Etappe fünf Teams ausgeschlossen und das Feld merklich reduziert.

Dieser eskalierte Machtkampf ist mittlerweile bereinigt. An der WM sind die GPS-Ortungsgeräte zur Datenverarbeitung nun erstmals im Einsatz.

Radio SRF 1, Vormittags-Programm, 19.09.2025 08:40 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel