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Tobias Gross zieht EM-Bilanz «Von Olympia-Medaillen darf man leise träumen»

Drei Medaillen, viele neue Rekordzeiten: Die Schweizer Bilanz der Schwimm-EM in Budapest macht Hoffnung für die Olympischen Spiele, sagt SRF-Experte Tobias Gross.

Der Schwimm-Kenner nimmt zum Abschluss der Schwimm-EM in Ungarn Stellung zu folgenden Fragen:

Welche Medaille hat am meisten überrascht?

  • Tobias Gross: «Die von Lisa Mamié. Man hat zwar gewusst, dass sie stark unterwegs ist – aber die Zeit, die sie dann gebracht hat, ist eine Fabelzeit für sie. Bei Roman Mityukov wusste man auch, dass er auf dem aufsteigenden Ast ist. Sein Ziel ist eigentlich der Final gewesen. Dass er gleich eine Medaille holt, war eine Überraschung. Am wenigsten erstaunt hat die Medaille von Jérémy Desplanches

Es gab sehr viele Schweizer Finalteilnahmen. Was zeichnet das Schweizer Team aus?

  • «Die Breite – denn wir hatten sehr viele Halbfinals, Finals und Schweizer Rekorde. Und: Wir haben drei Medaillen geholt. Das ist nicht nur eine Athletin oder ein Athlet gewesen, das war eine super Team-Leistung. Wenn wir mit dieser Breite in Zukunft weiter arbeiten können, dann dürfen wir uns auf viele tolle Meisterschaften freuen.»

Olympische Spiele sind eine ganz andere Bühne.

Es war die erfolgreichste EM seit 20 Jahren. Dürfen die Erwartungen für die Olympischen Spiele nun etwas hochgeschraubt werden?

  • «Hochschrauben darf man sie ganz sicher, aber wir müssen realistisch bleiben. Olympische Spiele sind eine ganz andere Bühne: Die Amerikaner kommen dazu, die Asiaten mit den starken Japanern – die Chinesen, die man nicht einschätzen kann, dazu Australien als Schwimm-Nation. Von Medaillen darf man vielleicht ganz leise träumen. Das Ziel aber muss sicher bleiben: Halbfinal und der ein oder andere Final. Wenn es dann eine Medaille gibt, sind wir noch glücklicher, aber das darf nicht der Anspruch sein.»

SRF zwei, sportlive, 23.05.2021, 17:55 Uhr ; 

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