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WM-Bilanz von Swiss Aquatics Buck: «Die Konkurrenz schläft nicht»

Die Schweiz hat die erfolgreichste Langbahn-WM hinter sich. Der Chef Leistungssport ordnet ein.

3 Finalteilnahmen und 2 Medaillen im grossen Becken, das ist die Ausbeute von Swiss Aquatics an der Schwimm-WM 2025 in Singapur. Nie zuvor hatte die Schweiz an einer Langbahn-WM derart performt. Markus Buck, Chef Leistungssport bei Swiss Aquatics, sagt deshalb: «Wenn wir damit nicht zufrieden wären, wäre das seltsam.» Ganz generell sieht er das Niveau im nacholympischen Jahr besonders hoch. «Die Konkurrenz schläft nicht», befindet Buck.

Die Leistungen der Schweizer lassen sich in 3 Kategorien zusammenfassen:

  1. Sehr gut: Noè Ponti, Roman Mityukov.
  2. Genügend: Marius Toscan, Gian-Luca Gartmann.
  3. Ungenügend: Antonio Djakovic, Lisa Mamié.

Ponti in neuen Sphären unterwegs

Ponti, der über 50 und 100 m Schmetterling Silber gewinnen konnte, schwingt für ihn aus Schweizer Sicht oben aus: «Was er geleistet hat, war herausragend. Es lag enorm viel Druck auf seinen Schultern. Mit seiner Zeit unter 50 Sekunden über die 100 m hat er eine ganz neue Ebene erreicht. Noè hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und bewiesen, dass er zur Weltspitze gehört.»

Daneben findet Buck auch für Mityukov lobende Worte, selbst wenn der Romand über 200 m Rücken als 7. die Medaillen klar verpasste. «Bei ihm ist es leider nicht ganz so aufgegangen, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber er ist gut geschwommen, hat einen neuen Schweizer Rekord aufgestellt. Man hat gesehen, dass ihm die Konkurrenz ein wenig enteilt. Das müssen wir in Ruhe analysieren, dann wird er stärker zurückkommen.»

Schritt für Schritt nach oben

WM-Newcomer Gartmann habe seine Sache über 200 m Lagen und 50 m Brust «sehr, sehr gut gemacht», sagt Buck. «Ich bin mir sicher, er wird darauf aufbauen und sich weiter steigern.» Selbiges gilt für Toscan, der über 200 m Schmetterling und insbesondere 400 m Lagen mit einer neuen persönlichen Bestzeit und Rang 17 überzeugen konnte. «Er arbeitet sich Schritt für Schritt nach vorne.»

Djakovic und Mamié zurückgeworfen

Weniger gut sieht die Bilanz bei Djakovic und Mamié aus. Das Duo war in der Vorbereitung von gesundheitlichen Rückschlägen zurückgeworfen worden, man habe gewusst, «dass beide nicht bei 100 % sein werden». Trotzdem baue man weiter auf Freistil-Spezialist Djakovic. «Bei ihm ist alles in Ordnung, er hat seine Saison-Bestleistung hier verbessern können. Wenn er gesund ist, kann er sich steigern. Mit seinen Bestzeiten wäre er ein Medaillenkandidat gewesen. Er ist ein Top-Athlet, der an diese WM gehört. Jetzt müssen wir schauen, dass er weiter gesund arbeiten kann.»

Noch härter wurde Brustspezialistin Mamié getroffen, die ihre Paradestrecke über 200 m krankheitshalber verpasste. «Das ist schade, aber solche Dinge können passieren», relativiert Buck, fügt aber mit Blick auf das Alter der 26-jährigen Europameister von 2022 an: «Sie ist die älteste Athletin in unserem Team, wir schauen mit ihr von Jahr zu Jahr. Auch sie hatte diverse gesundheitliche Probleme in diesem Jahr. Wir müssen zunächst schauen, dass wir die Situation stabilisieren und darauf aufbauen können.»

Kein «neuer Ponti» in Sicht

Auch der Blick in die Zukunft stimmt Buck zuversichtlich. Man habe heuer bei der U23-EM und eine Stufe darunter bei der Junioren-EM gezeigt, dass man mit der europäischen Spitze mithalten könne. «Wir haben das Glück, einen breiten und starken Nachwuchs zu haben, der uns für die Zukunft hoffen lässt. Aber es ist nicht ganz diese goldene Generation, wie wir sie jetzt mit den Überfliegern Noè, Roman oder Antonio haben.»

SRF zwei, Sportlive, 02.08.2025, 13:00 Uhr ; 

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