«Es tut mir leid.» Diese Worte bekam Adrian Walther am vergangenen Wochenende nach dem Schlussgang am Schwarzsee-Bergfest zu hören. Soeben hatte der Zweimetermann in einem Berner Duell gegen Fabian Staudenmann 12 Minuten lang gekämpft und attraktiven Schwingsport gezeigt. Doch zum Sieg gegen den Überflieger, der diese Saison noch keinen Gang verloren hat, reichte es nicht.
Jedoch genügte der gestellte Schlussgang seinem Gegenüber, der deshalb nicht mehr aufs Ganze ging, zum Festsieg. «Es war ein schlechter Schlussgang von mir, Ädu hat mehr investiert», sagte Staudenmann danach – und entschuldigte sich bei Walther, dem «nur» der 2. Rang blieb, für seinen defensiven Auftritt.
Bereits am Seeländischen Schwingfest in der Woche zuvor war Walther 2. geworden, überhaupt zeigt der 21-Jährige eine starke Saison – in bislang 5 Kranzfesten war er nie schlechter als auf der 3. Position klassiert. Zum Festsieg, seinem insgesamt 3., reichte es ihm bislang einzig am Bernjurassischen Schwingfest .
Nun steht am Sonntag das Bernisch-Kantonale in Tramelan an; jener Schwinget, an dem er letztes Jahr seinen 1. Kranzfest-Triumph überhaupt gefeiert und seinen Aufstieg zum absoluten Spitzenschwinger gestartet hatte. «Auf in die Mission Titelverteidigung», schrieb der Hüne aus Habstetten, der für seine aggressive Alles-oder-Nichts-Schwingweise so bekannt wie beliebt ist, auf Instagram.
Im 1. Gang greift er mit dem Aargauer Lukas Döbeli zusammen, es wird eine Premiere für die beiden Eidgenossen. Das Fest ist mit Matthias Aeschbacher, Kilian Wenger, Michael Ledermann und Co. äusserst gut besetzt, die Mission Titelverteidigung wird keine einfache werden.
Härtester Konkurrent ist jedoch erneut sein Mittelländer Kollege Staudenmann. Am Schwarzsee-Schwinget war Walther der Einzige, der den vierfachen Saisonsieger zumindest in Zaum halten konnte. Nun dürften seine Ambitionen höher sein: Dieses Mal wird Walther der sein wollen, der sich am Ende bei seinem Kollegen entschuldigt.