Nach dem klaren 0:3 am Mittwoch gegen Deutschland sind die Chancen der Schweizer Volleyballerinnen, sich für die EM 2026 zu qualifizieren, massiv gesunken. Ein Kehraus-Spiel ist das letzte Quali-Spiel vom Sonntag in Winterthur gegen Finnland aber nicht.
Die Ausgangslage
Ein Sieg mit dem Punktemaximum (idealerweise ein 3:0) würde die Qualifikations-Chance am Leben erhalten. Allerdings muss das Team von Nati-Coach Lauren Bertolacci auch dann hoffen, dass in den in den anderen Gruppen ein aktueller Zweiter (Ungarn, Portugal, Österreich, Israel) stolpert. Nur 5 der 7 Gruppenzweiten schaffen es an die EM.
Die Hoffnung
«Es liegt nicht mehr in unserer Hand», gibt Captain Samira Sulser zu. «Aber wir haben schon einmal ein Wunder erlebt (2023 erbte die Schweiz den Platz der ausgeschlossenen Russinnen, Anm. d. Red.).» Trainerin Bertolacci ergänzt: «Wir wollen diese drei Punkte und dann sehen wir, ob das reicht. Man weiss ja nie.»
Der Teamspirit
«Das Wichtigste ist, dass alle motiviert sind und alles geben», betont Sulser. «Wir wollen unseren Teamzusammenhalt zeigen, und dass wir nicht aufgeben.» Bertolacci ist zuversichtlich: «Am Abend der Niederlage gegen Deutschland waren die Spielerinnen enttäuscht. Aber schon am Morgen danach waren sie bereit zu kämpfen. Sie haben eine Art Goldfisch-Gedächtnis», meint die Australierin mit einem Zwinkern.
Die Taktik
Gegen Deutschland lief das Schweizer Spiel kaum je über die Mitte. Captain Sulser fordert deshalb: «Wir brauchen viel Variabilität. Es muss über verschiedene Positionen gepunktet werden.» Wenn der gegnerische Block das Schweizer Spiel lesen kann, «wird es für unsere Angreiferinnen schwierig».
Die weiteren Ziele
«Die Weltranglistenpunkte sind wichtig, wir wollen uns auf die Golden League vorbereiten. Wir spielen vor Heimpublikum – ich habe so viele Gründe, warum wir gewinnen wollen», sagt Bertolacci. Aussenangreiferin Laura Dervisaj (ehemals Künzler) ergänzt: «Wir sind immer noch in einer Entwicklung und wollen zeigen, dass wir sehr viel Potenzial nach oben haben. Wir müssen langfristig denken.»