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2. Abfahrt in St. Moritz Goggia schlägt nach Blitz-OP zu – Schweizerinnen geschlagen

Diesmal bei Prachtswetter verblüfft Sofia Goggia bei der 2. Abfahrt in St. Moritz mit ihrem 20. Weltcup-Triumph. Beste Einheimische wird Joana Hählen als Neunte.

Die Siegerin: Unglaubliche Sofia Goggia

In St. Moritz schreibt Sofia Goggia ein weiteres verrücktes Kapitel in ihrer höchst turbulent verlaufenden Karriere. Die unverwüstliche Italienerin raste mit zwei frisch operierten Knochenbrüchen in der linken Hand auf den 1. Rang, der bis zum Schluss Bestand hielt. Es ist dies ihr 20. Triumph im Weltcup. In der Abfahrt holte die Italienerin schon 3 Siege bei 4 Startgelegenheiten in dieser Saison, Teamkollegin Elena Curtoni als Gewinnerin vom Freitag (und bei der Reprise 8.) macht diese Disziplin zur totalen italienischen Domäne.

Wieder einmal sind die Vorzeichen von Goggias Demonstration (sie fuhr 0,43 Sekunden und mehr Vorsprung heraus) äusserst speziell. Denn bei ihrem 2. Rang am Vortag hatte sie im oberen Streckenteil eine Torflagge touchiert und sich dabei den zweiten und dritten Mittelhandknochen gebrochen. Später am Tag unterzog sich die 30-Jährige in Mailand einem Eingriff. Hinterher raste Goggia auf dem Asphalt die rund 170 km zurück – und gab nach kurzer Nacht mit dick einbandagierter Hand auf dem Schnee wieder Vollgas.

Die weiteren Athletinnen auf dem Podest

  • 2. Ilka Stuhec (SLO) + 0,43 Sek.
  • 3. Kira Weidle (GER) + 0,52 Sek.

Eine ebenfalls besondere Story lieferte bzw. eine verblüffende Auferstehung feierte Ilka Stuhec. Die 2-fache Abfahrts-Weltmeisterin (2017/2019) stand erstmals seit der WM in Are wieder auf einem Podest. Im Weltcup war die Slowenin letztmals im Januar 2019 in Cortina d'Ampezzo als Dritte in die Top 3 vorgeprescht. Als Dritte rettete Kira Weidle 9 Hundertstel gegenüber Mikaela Shiffrin.

Die Schweizerinnen in den Punkten

  • 9. Joana Hählen + 1,29
  • 10. Jasmine Flury + 1,32
  • 12. Lara Gut-Behrami + 1,45
  • 14. Corinne Suter + 1,49
  • 15. Michelle Gisin + 1,54
  • 20. Priska Nufer + 1,70

Die Schweizerinnen verpassten erst zum 3. Mal in diesem Winter den Sprung aufs Podest – dies beim Heimauftritt. Am ehesten hatte sich Corinne Suter deutlich mehr ausgerechnet, hatte sie bis dato doch bei jedem Saisonrennen auf dem Treppchen gestanden. Diesmal konnte sich die Innerschweizerin nicht einmal in den Top 10 etablieren.

Die Fahrten der Schweizerinnen

An der Spitze eines geschlossenen Teamergebnisses rangiert Joana Hählen als Neunte, die hinterher auf eine solide Vorstellung verwies. Für den Rest besteht Luft nach oben. So auch für Lara Gut-Behrami, die in diesem Winter auf der Suche nach der perfekten Abstimmung auf den schnellen Pisten bleibt. Die Tessinerin verpatzte bereits den oberen Teil und handelte sich ein grosses Handicap ein. Erst in der Folge kam sie etwas besser zurecht.

Die Stimmen der Schweizerinnen

Die Reprise bei besten Verhältnissen

Am Freitag hatte die 1. Abfahrt an gleicher Stätte noch unter schwierigen Bedingungen gelitten . Das Wetter, vor allem aber die schwierigen und wechselnden Sichtverhältnisse beeinflussten das Geschehen. 24 Stunden später strahlte in St. Moritz die Sonne, das Rennen musste nicht mehr verkürzt werden, sondern konnte bei Temperaturen im Bereich von minus 6 Grad Celsius auf der Originalstrecke stattfinden.

Das weitere Programm

Mit dem 3. und letzten Rennen im Engadin findet der Heim-Weltcup in St. Moritz seinen Abschluss. Wiederum ist die Reihe an den Speedspezialistinnen, findet am Sonntag doch der 2. Super-G der Saison statt ( live ab 11:15 Uhr bei SRF zwei sowie in der Sport App).

Nach einer kurzen Weihnachtspause kommen dann ab 27. Dezember in Semmering die Technikerinnen in 3 Rennen zum Zug.

Ski Alpin: Service

SRF zwei, sportlive, 17.12.2022 10:15 Uhr ; 

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