Am Donnerstag hatte die Kommunikationsabteilung von Swiss-Ski publik gemacht, was befürchtet worden war. Lara Gut-Behrami verletzte sich bei ihrem Sturz eine Woche zuvor im Training in Copper Mountain, Colorado, ein zweites Mal schwer am linken Knie. Kreuzband-, Innenband- und Meniskusriss lautete die Diagnose.
Gut 24 Stunden später meldete sich Gut-Behrami im Rahmen einer Pressekonferenz eines Sponsors selber zu Wort. Bei der Veranstaltung war die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin per Video zugeschaltet.
Nach dem Sturz war Geduld gefragt
Neues hatte Gut-Behrami nicht zu verkünden, eine Antwort auf die wichtigste Frage nach der möglichen Zukunft im Spitzensport konnte sie selbstredend nicht geben.
Ich war auf der anderen Seite der Welt und hatte zudem auch noch eine Hirnerschütterung erlitten. Deshalb reiste ich etwas später zurück als üblich.
«Ich liebe das Skifahren. Aber die Gesundheit geht vor. Ich muss jetzt erst einmal gesund werden – und erst, wenn ich wieder fit bin, wenn ich wieder meine Kurven im Schnee ziehen kann, weiss ich, wie es weitergehen wird», sagte Gut-Behrami. «Ob ich nochmals Rennen bestreiten werde, weiss ich erst im nächsten Jahr.»
Nach dem folgenschweren Sturz sei Geduld gefragt gewesen, blickte Gut-Behrami auf die erste Zeit nach dem Unfall zurück. «Ich war auf der anderen Seite der Welt und hatte zudem auch noch eine Hirnerschütterung erlitten. Deshalb reiste ich etwas später zurück als üblich.» Der Rückflug erfolgte am Sonntag, drei Tage nach dem Geschehnis, das das vorzeitige Saisonende bedeutete.
Die Lehren aus der letzten Verletzungsdiagnose
Auch für die verhältnismässig lange Zeit bis zur Verkündung der Diagnose hatte die Tessinerin eine plausible Erklärung. Sie verwies auf die Zeit im Vorjahr, als sie sich mit neuerlichen Beschwerden im linken Knie konfrontiert sah. «Ich war nicht gestürzt. Trotzdem liess ich mich untersuchen. Die Ergebnisse waren vorerst ebenso nicht ganz klar. Ein Arzt hatte mir sogar einen Kreuzbandriss diagnostiziert.»
Bei einem bereits operierten Knie geht man in Bezug auf die Diagnose etwas vorsichtiger um als bei einem zuvor gesunden Knie.
Sie habe danach andere Spezialisten aufgesucht. Dabei habe sich herausgestellt, «dass das Ganze nicht so schlimm war. Deshalb hatte ich auch dieses Mal gehofft, dass es Entwarnung gibt». Die Bilder der Untersuchungen habe sie nicht umgehend erhalten. «Da war für mich klar, dass ich weitere Abklärungen bei Spezialisten in der Schweiz, die mein Knie kennen, vornehmen lasse.»
Am Mittwoch habe es einen weiteren MRI-Untersuch gegeben. Da habe dann Klarheit über die Schwere der Verletzung geherrscht. «Bei einem bereits operierten Knie geht man in Bezug auf die Diagnose etwas vorsichtiger um als bei einem zuvor gesunden Knie. Deshalb hat es mit der Bekanntgabe der Ergebnisse etwas länger gedauert.»