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Tessinerin jagt Vonns Rekord Gut-Behrami: «Bin schon stolz, wie ich im Moment fahre»

In die Freude über den Sieg in Cortina mischte sich bei Lara Gut-Behrami auch Betroffenheit über die vielen Unfälle.

41 Mal war Lara Gut-Behrami in ihrer Weltcup-Karriere die Schnellste. Mit dem Vollerfolg in Cortina d'Ampezzo steht sie nun bei 21 Siegen im Super-G, ihrer Lieblingsdisziplin. Nur Lindsey Vonn weist mit 28 noch mehr auf. Die Rekordmarke der US-Amerikanerin rückt immer näher.

Auch wenn erst 5 von 10 Rennen absolviert sind: Die Chancen, dass Gut-Behrami nach 2014, 2016, 2021 und 2023 im Frühling zum 5. Mal die kleine Kristallkugel in die Höhe stemmen wird, sind mehr als intakt. Sie führt die Wertung 10 Punkte vor der Österreicherin Cornelia Hütter, die in den Dolomiten einen Nuller verzeichnete, an.

Das Momentum hat Gut-Behrami auf ihrer Seite. Bereits den vorletzten Super-G in Zauchensee gewann sie. Mit Ausnahme des Ausfalls in Val d'Isère stand sie immer auf dem Podest. «Ich bin schon stolz, wie ich im Moment fahre», freute sich die 32-Jährige im SRF-Interview.

Unfälle lassen Gut-Behrami nicht kalt

Ganz im Gegensatz zu vielen ihrer Konkurrentinnen erlebte sie am Ort, wo sie vor drei Jahren 3 WM-Medaillen gewann, einmal mehr ein erfolgreiches Wochenende. In den Abfahrten vom Freitag und Samstag gab es die Ränge 2 und 5.

Es ist so viel passiert an diesem Wochenende. Mental hat uns das alles sehr mitgenommen
Autor: Lara Gut-Behrami

Angesichts der vielen schweren Stürze und Verletzungen auf der «Tofana» verfiel Gut-Behrami aber nicht in Euphorie. «Es war schwierig, den Fokus zu behalten. Es ist so viel passiert an diesem Wochenende. Mental hat uns das alles sehr mitgenommen», sagte sie.

Neben Mikaela Shiffrin, die in der ersten Abfahrt nach einem haarsträubenden Sturz abtransportiert werden musste , traf es mit Corinne Suter und Joana Hählen auch Teamkolleginnen. Beide müssen die Saison mit Kreuzbandrissen abschreiben.

Nächstes Rennen bereits am Dienstag

Die Belastung im Weltcup sei hoch, dazu zögen viele, vor allem unerfahrene Athletinnen wohl auch das Training der Erholung vor, meinte Gut-Behrami bereits am Freitag. Doch auch wenn man sich genügend schone, sei das Risiko von Unfällen im dichten Januar-Kalender vorhanden. «Ich versuche, nur das Nötigste zu trainieren, und heute bin ich trotzdem platt.»

Gute Regenerationsfähigkeiten werden weiter gefragt sein: Gut-Behrami bestreitet schon am Dienstag mit dem Riesenslalom von Kronplatz ihr nächstes Rennen. Dann aber kommt sie zu einer nicht geplanten Pause, weil am Montagmittag die beiden Speedrennen in Garmisch-Partenkirchen abgesagt werden mussten .

SRF zwei, Sportlive, 28.01.2024, 10:25 Uhr ; 

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