Ab Sonntag geht es im Ski-Weltcup der Männer endlich wieder zur Sache, wenn die Super-Techniker im Riesenslalom von Sölden gefordert sind. Voraussichtlich 11 Schweizer werden beim prestigeträchtigen Auftakt im Tirol an den Start gehen. Für einige von ihnen dürfte es ein ganz spezielles Rennen werden.
So beispielsweise für Gino Caviezel. Der 31-jährige Bündner fuhr in Sölden vor drei Jahren mit dem 3. Rang seinen ersten von bislang zwei Riesenslalom-Podestplätzen heraus. Ob es dieses Jahr zum Start wieder für einen Exploit reicht? Caviezel fühlt sich nach einer idealen Sommer-Vorbereitung jedenfalls topfit, sowohl körperlich als auch mental.
Die Voraussetzungen stimmen somit. Und Caviezel weiss auch, was zu tun ist, damit schlussendlich ein optimaler Saisonstart herausschaut: «In den Trainings war ich schon immer gut unterwegs. Dies gilt es ins Rennen zu übertragen, was mir in den letzten Jahren immer besser geglückt ist. Am Ende gilt es, nicht zu viel zu überlegen, sondern einfach Gas zu geben.»
Ist ein Odermatt, der «gut drauf» ist, zu schlagen?
Ähnliches wird sich auch Marco Odermatt vorgenommen haben – auch wenn der mit deutlichem Abstand beste Skifahrer des letzten Winters ganz eigene Ziele verfolgt . Schon 2020 bei Caviezels erstem Weltcup-Podestplatz war er der Zweitschnellste und was in den letzten zwei Jahren folgte, ist mittlerweile wohl allen bekannt. Der 26-Jährige visiert am Sonntag den «Sölden-Hattrick» an.
Obwohl bereits wieder alle von ihm schwärmen und ihn in den höchsten Tönen loben, weiss Odermatt die Situation vor dem Weltcup-Start einzuschätzen: «Die Freude über einen weiteren Sieg in Sölden wäre natürlich gross. Aber ganz so einfach wird es nicht. Ich weiss, wie schwierig es ist, Rennen zu gewinnen.»
Meillard will Geburtstag mit einem Podest versüssen
Besonders wird der Riesenslalom am Sonntag höchstwahrscheinlich auch für Loïc Meillard. Der Neuenburger wird an diesem Tag 27 Jahre alt und wäre nur schon froh, wenn das Rennen nicht wie 2017 und 2018 abgesagt wird: «Es wäre bereits ein super Tag, wenn wir fahren können. Ein Podestplatz würde das Ganze noch perfekt abrunden.»
Meillard, dessen bestes Resultat in Sölden ein 5. Platz (2020) ist, meldet also Ambitionen an. Völlig zurecht, fuhr er doch letzte Saison im Weltcup zweimal aufs Podium (Sieg in Schladming) und an der WM in Courchevel auf den 2. Platz.
Etwas anders sieht die Situation bei Justin Murisier aus: Der 31-jährige Walliser hat ein schwieriges Riesenslalom-Jahr hinter sich mit einem 9. Platz in Alta Badia als einsames Highlight. «Letzte Saison fehlte mir nach meiner Rücken-Operation die Konstanz. Ich hatte immer einen guten Lauf, leider nie zwei. Ich denke, ein Platz unter den schnellsten 15 wäre ein guter Anfang.»