Wenn es nach Guetzli, Glühwein und Stress riecht, dann steht Weihnachten vor der Tür. Hier gibt's die grosse Geschenkübersicht.
Weihnachten ohne Geschenke-Stress
Was wäre, wenn wir Weihnachten ohne Geschenke feiern würden? «Eine Entschleunigung, die nicht nur uns guttun würde», sagt Zukunftsforscherin Martina Kühne. Ein weiterer Bonus: Weniger Verkehr, weniger Abfall, weniger Überproduktion.
Ökonom Joel Waldfogel ist noch radikaler: Er stellt die Theorie auf, dass Geschenke nie ein Gewinn seien, da das Gegenüber selten weiss, was man wirklich will. Er rät deshalb, das mit dem Schenken ganz sein zu lassen.
Aber würde dann nicht etwas fehlen?
Die «Sternstunde Philosophie»-Moderatoren sprechen sich hingegen klar für Geschenke aus: Schenken müsse nicht effizient sein. Gehe es doch gerade darum, sich Gedanken zu machen, etwas zu riskieren und zu zeigen, dass die Person einem etwas bedeute.
Geschenke sollen einen symbolischen Charakter haben und die Beziehung stärken. Bei Geldgeschenken oder Gutscheinen fehle das Risiko und die Kreativität. Philosoph Wolfram Eilenberger verschenkt darum am liebsten sogenannte «Anstupsgeschenke» – Geschenke, die inspirieren und einen neuen Impuls geben.
Die Sache mit den Gutscheinen
Auch wenn nicht alle Fans von Gutscheinen sind, bleiben sie dennoch viel gesehen unter dem Christbaum. Zusammen mit Geld sind sie auch dieses Jahr das beliebteste Weihnachtsgeschenk.
Bei letzterem stellt sich jedes Jahr wieder die berühmt-berüchtigte Gutscheinfrage: Kann ein Gutschein verfallen? Gemäss Obligationenrecht verjähren alltägliche Beträge erst nach fünf Jahren. Bei grösseren Beträgen, wie einem Gutschein für ein Wellness-Wochenende, sind es sogar zehn Jahre.
Und was, wenn das Geschenk nicht gefällt?
Was tun, wenn man schon wieder ein Waffeleisen bekommt oder der Pulli kratzt? Darf man Geschenke umtauschen? Man kann es versuchen! Dafür muss man aber beim Schenker die Karten auf den Tisch legen und nach der Quittung fragen. Und auch dann müssen die Läden die Artikel nicht zurücknehmen – oft machen sie es trotzdem aus Kulanz.
Rechtlich gesehen, ist man, sobald man das Geschenk überreicht bekommt, die Eigentümerin. Das heisst, man darf das unliebsame Geschenk weiterverkaufen, weiterverschenken oder ins Brocki bringen. Immer mit dem Risiko, dass die heimliche Aktion auffliegt.
Wichteln als Lösung?
Nur noch ein Geschenk pro Familie oder Freundesgruppe? Klingt nach wenig, aber auch nach weniger Stress. Ein Los entscheidet, wen man beschenken darf. Auch am Arbeitsplatz oder in der Schule kann Wichteln ein bisschen Magie, Aufregung und Weihnachtsstimmung in den Alltag bringen.
Dabei gibt es unzählige verschieden Varianten: Beim Würfelwichteln bringen alle ihre eingepackten Geschenke mit und dann wird per Würfel entschieden, wer welches Päckli bekommt. Etwas spannender wird das Ganze beim Räuberwichteln, hier dürfen je nach Würfelwurf Geschenke ausgetauscht oder von anderen stibitzt werden.
Wem Wichteln alleine noch nicht nachhaltig genug ist, für den ist Schrottwichteln das richtige. Hier dürfen die Geschenke nicht neu gekauft werden. Funktioniert natürlich nur, wenn der Schrott trotzdem noch Freude verbreitet. Löchrige Socken sind also eher ungeeignet.