Zum Inhalt springen

Wissensjahr 2019 Klimawandel, Exoplaneten – und ein treuherziger Blick

Vom kleinen Phänomen bis zur gigantischen Herausforderung: Diese 5 Wissenschaftsthemen machten 2019 Schlagzeilen.

Klimawandel: Der Pizolgletscher ist weg, das CO ist noch da

Das Klima, unser grosses Sorgenkind, hat 2019 auch die Wissenschaft auf Trab gehalten. Der Treibhausgas-Ausstoss ist weiter gestiegen. Der Meeresspiegel steigt schneller als erwartet , weil Eisschilde und Gletscher schmelzen. Das erste Schweizer Opfer: der Pizolgletscher.

Die Wissenschaft sucht Mittel und Wegen, um den Klimawandel und seine Folgen einzudämmen. CO -freie Energieträger müssen her, als Ersatz für die fossilen Brenn- und Treibstoffe . Gleichzeitig versuchen Forscher, überschüssiges CO einzufangen und zu entsorgen: Raus aus der Atmosphäre, rein in den Untergrund .

Landwirtschaft: Technologie und neue Sorten statt Pestizide

Intensive Landwirtschaft, Monokulturen und Pestizide bedrohen die Artenvielfalt. Vor allem bei den Insekten hat die Zahl der Arten und Tiere massiv abgenommen. Durch das Insektensterben verschwinden auch andere Tiere und Pflanzen, die von ihnen abhängen.

Hinzu kommt, dass der Planet immer mehr Menschen ernähren muss. Gesucht sind Lösungen und Innovationen. Etwa verbesserte Pflanzensorten. Als Basis für neue Züchtungen sind auch alte Sorten wichtig . Andere Lösungen setzen auf moderne Technologie , um unsere Nahrung effizient zu produzieren – und die Umwelt dabei möglichst wenig zu belasten.

Der verbesserte Mensch: Designerbabys und ewige Jugend?

Als vor gut einem Jahr die ersten genmanipulierten Babys geboren wurden, reagierte die Wissenschaftswelt mit Empörung. Übers Jahr wurden weitere ähnliche Vorhaben bekannt . Wohin wird das führen? Zu Designerbabys , deren Eigenschaften sich beliebig wählen lassen? Klare Regeln sollen nun festlegen, wann solche Eingriff ins menschliche Erbgut gerechtfertigt sind.

Auch anderweitig wird versucht, den Mensch zu «verbessern». So wird an einem Lebenselixier getüftelt, das uns ewige Jugend schenken soll. Ein erster Schritt gelang einem Forscher, der seine Probanden angeblich um zweieinhalb Jahre jünger werden liess . Ist das der Anfang vom Ende der menschlichen Vergänglichkeit?

Ferne Welten: vom Erdtrabant zu den Exoplaneten

2019 war es 50 Jahre her, seit der erste Mensch den Mond betreten hatte. Und mit ihm ein Sonnenwindsegel aus der Schweiz , das noch vor der US-Flagge auf dem Mond im inexistenten Wind wehte.

Fünf Jahrzehnte danach ist um den Erdtrabanten ein neuer Wettlauf entbrannt . Und der Blick der Astrophysiker schweift weiter in die Ferne – zu fremden Sonnen und den Planeten, die sie umkreisen.

Den ersten dieser Exoplaneten entdeckten die Schweizer Michel Mayor und Didier Queloz. Dafür erhielten sie den diesjährigen Physik-Nobelpreis . Und sie legten den Grundstein für die vor wenigen Tagen gestartete Cheops-Mission. Bei der geht es letztlich um die Frage: Sind wir alleine im All – oder gibt es Leben da draussen?

Zum Schluss: ein treuherziger (Rück-)Blick

Klimawandel, Gentechnik, ausserirdisches Leben – es waren gewichtige Themen, mit denen sich die Wissenschaft 2019 beschäftigte. Das Jahr brachte aber auch Erklärungen für kleinere Phänomene. Etwa auf die Frage, weshalb Hunde so treuherzig gucken können.

Das liegt an speziellen Muskeln, dank denen die Haustiere ihre Brauen anheben können. So erscheinen ihre Augen grösser und ihr Gesicht kindlicher, sagen die Forscher. Das löse bei uns einen Betreuungsreflex aus.

Der Hundeblick trifft mitten ins Herz – auch bei Wissenschaftlern und Wissenschaftsjournalistinnen.

Meistgelesene Artikel