So geht es den Verletzten: 21 durch das Attentat verletzte Menschen werden weiterhin im Spital behandelt. Fünf von ihnen befinden sich mit Stand Mittwochnachmittag Ortszeit in kritischem Zustand, vier davon sind stabil, wie die Gesundheitsbehörden des australischen Bundesstaats New South Wales bekanntgaben. Auch der mutige Mann, der bei dem Versuch, einen der Täter zu entwaffnen, angeschossen wurde, befindet sich weiterhin im Spital.
Trauriger Abschiedsakt: Ein erstes der Opfer des Attentats von Bondi Beach wurde unter grosser Anteilnahme beigesetzt. Es handelt sich um den Rabbi der jüdischen Gemeinde, also einen Gelehrten und Lehrer der Religionsgemeinschaft. Er wurde 41 Jahre alt. Er war die treibende Kraft hinter der Idee, Chanukka – das alljährliche jüdische Lichterfest – am Meer zu feiern.
Was man von den Opfern weiss: Unter den 15 getöteten Menschen befinden sich auch ein zehnjähriges Mädchen und ein Holocaust-Überlebender.
Dafür muss sich der überlebende Attentäter verantworten: Der überlebende der beiden Attentäter ist wegen 15-fachen Mordes angeklagt worden. Insgesamt werden ihm 59 Tatbestände zur Last gelegt. Dazu zählt auch der Vorwurf, eine terroristische Tat begangen zu haben, wie die Polizei im australischen Bundesstaat New South Wales mitteilte. Den Polizeiangaben zufolge wird ihm auch Körperverletzung mit Tötungsabsicht in 40 Fällen vorgeworfen.
Das sagt der überlebende Täter: Laut der Zeitung «The Sydney Morning Herald» verweigerte der schwer verletzt im Spital liegende Todesschütze die Aussage. Der von Sicherheitskräften angeschossene und danach festgenommene Terrorist ist am Mittwoch aus dem Koma erwacht.
Das tut die australische Regierung: Als direkte Folge der Tat hat die australische Regierung eine Überprüfung der Waffengesetze eingeleitet. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass der 50-jährige Vater seit 2015 einen Waffenschein besass und sechs Waffen legal registriert hatte. Bei den australischen Waffengesetzen handelt es sich um ein zusammengesetztes System, das von den acht Polizeien der Bundesstaaten verwaltet wird und von der Regierung nach dem Anschlag 1996 in Port Arthur, Tasmanien, ausgehandelt wurde. Durch Anpassungen einiger Bundesstaaten wurde es den Menschen in den folgenden Jahren jedoch wieder ermöglicht, mit weniger Kontrolle mehr Waffen zu erwerben, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
Das sagen die Behörden der Philippinen: Inzwischen ist bekannt, dass die beiden Attentäter kurz vor dem Anschlag für einen Monat auf den Philippinen waren. Auf der Insel Mindanao erhielten sie nach Recherchen australischer Medien eine «militärähnliche Ausbildung». Der IS ist auf den Philippinen über lokale dschihadistische Gruppen aktiv. Die philippinischen Behörden haben die Einreise der beiden gut einen Monat vor der Tat bestätigt. Allerdings betonte die Sprecherin des Präsidenten, dass die Philippinen kein IS-Hotspot seien. Es gebe im Moment keinen einzigen bestätigten Bericht, dass die Männer, die in Bondi Beach ein Attentat verübt haben, auf den Philippinen irgendeine Art von Training erhalten hätten. «Neueste Bewertungen zeigen deutliche Verbesserungen im innerstaatlichen Sicherheitsumfeld, das zuvor durch den Terrorismus beeinträchtigt wurde», so die Sprecherin.