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Der Fall Floyd und die Folgen «Aus Respekt»: Trump verschiebt Wahlkampfauftritt

  • Der Auftritt von US-Präsident Donald Trump in Tulsa, Oklahoma, war ursprünglich für den 19. Juni geplant, an dem der Feiertag «Juneteenth» begangen wird.
  • Der Feiertag erinnert an den 19. Juni 1865, als Texas als letzter Staat der Konföderierten gezwungen wurde, die Sklaverei abzuschaffen.
  • Derweil bezeichnete Trump eine mögliche Niederlage bei der kommenden Präsidentschaftswahl als «traurige Sache für das Land».

Der US-Präsident hat die Absage seines Wahlkampfauftritts auf Twitter so kommentiert: «Viele meiner afroamerikanischen Freunde und Unterstützer haben vorgeschlagen, das Datum aus Respekt vor diesem Feiertag zu ändern. Ich habe daher beschlossen, unsere Kundgebung auf Samstag, den 20. Juni, zu verschieben, um ihrer Bitte nachzukommen.»

Trump, der am 3. November wiedergewählt werden will, hatte Kritik dafür geerntet, dass er seinen ersten Wahlkampfauftritt seit Monaten ausgerechnet am «Juneteenth» in Tulsa im Bundesstaat Oklahoma abhalten wollte. Tulsa war im Jahr 1921 Schauplatz eines der heftigsten Ausbrüche rassistischer Gewalt in den USA, als ein weisser Mob schwarze Einwohner angriff.

Trump hatte die Wahlkampfauftritte wegen der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt. Der Präsident hat bestritten, dass sein erster Wahlkampfauftritt nach dieser Pause mit Absicht für den 19. Juni in Tulsa geplant war.

So will Trump nach einer Niederlage reagieren

US-Präsident Donald Trump würde eine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl im November eigenen Worten zufolge akzeptieren. «Wenn ich nicht gewinne, gewinne ich nicht», sagte er dem TV-Sender Fox News. Er tue dann andere Dinge. Trump fügte aber hinzu: «Ich denke, es wäre eine sehr traurige Sache für unser Land.» Trump war auf Äusserungen des designierten Präsidentschaftskandidaten der Demokraten, Joe Biden, angesprochen worden. Dieser hatte in einem Interview den Gedanken geäussert, dass Trump sich im Falle einer Niederlage weigern könnte, das Weisse Haus zu verlassen.

In dem Interview machte Trump auch deutlich, wie er sich selbst in der Krise sieht: als einender und mitfühlender Präsident. Auf die Frage: «Sind Sie der Präsident, der uns alle vereint, angesichts allem, was in diesem Augenblick geschieht?», sagte Trump: «Ich denke es sicherlich und ich hoffe es sicherlich.» Seine Gegner werfen ihm stattdessen vor, die Gräben nur weiter zu vertiefen, statt das Land zu einen - nicht erst seit dem Tod des Afroamerikaners George Floyd, der Proteste und Unruhen in vielen US-Städten ausgelöst hatte.

Trump stilisiert sich seit Beginn der Proteste als Präsident für Recht und Ordnung – und drohte sogar mit dem Einsatz des Militärs gegen Demonstranten.

Trump will «mitfühlende, aber starke» Polizei

In der Debatte um Polizeireformen verteidigte Trump die umstrittene Methode des Würgegriffes in Ausnahmesituationen. Bei einem Kampf eines einzelnen Beamten mit einem Verdächtigen könne es manchmal dazu kommen, dass dieser einen Würgegriff anwendet. «Was soll man dann tun, loslassen und sagen: «Lass uns noch einmal von vorne anfangen, ich darf dich nicht in einem Würgegriff halten?», sagte Trump. Er sagte allerdings auch, dass er Würgegriffe nicht möge: «Ich finde es sehr gut, wenn sie im Allgemeinen beendet werden.» Er wolle eine «mitfühlende, aber starke» Polizei auf den US-Strassen sehen. Würgegriffe der Polizei werden schon seit Jahren angeprangert, ihr komplettes Verbot wird nun diskutiert.

SRF 4 News, 13.06.2020; 13.00 Uhr;

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