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Diplomaten in der Schusslinie Zwischen Eid und fremdem Machtkalkül

  • In den Kongress-Anhörungen vor einem möglichen Impeachment-Verfahren gegen US-Präsident Trump wird heute Marie Yovanovitch aussagen.
  • Die ehemalige US-Botschafterin in der Ukraine wurde degradiert, nachdem Gerüchte über sie in inoffiziellen US-Kanälen gestreut worden waren.
  • Der Chef des Berufsverbands American Academy of Diplomacy nimmt Yovanovitch in Schutz: US-Diplomaten hätten einen Eid auf die Verfassung geleistet und nicht auf den Präsidenten.

Ex-Botschafterin Marie Yovanovitch ist die dritte Diplomatin, die diese Woche auf dem Kapitolshügel als Zeugin auftritt. Sie geniesse unter Diplomaten einen hervorragenden Ruf, sagt der Präsident des Berufsverbands American Academy of Diplomacy, Ronald Neumann.

Die erfahrene Botschafterin habe gewusst, was ihr Job sei. Nämlich die offizielle Aussenpolitik umzusetzen – laut Anweisungen, die sie über offizielle Kanäle aus Washington erhalte.

Negative Folgen für alle US-Diplomaten

Doch nun erfahre man, dass es in der Ukraine-Politik einen zweiten inoffiziellen Kanal gegeben habe. Und auf diesem inoffizellen Weg seien Gerüchte gestreut worden, die zum Rückruf, also zur Degradierung der Botschafterin geführt hätten.

Das habe negative Folgen für alle US-Diplomaten, erklärt Neumann. Sie könnten ihre Aufgabe nicht erfüllen, wenn sie unter ständiger Angst vor politischen Racheakten leben müssten. Die Diplomaten, die diese und kommende Woche im Zeugenstand stehen, verstossen gegen die Schweige-Anweisung des Weissen Hauses.

Keine Vertreter eines Geheimstaats

Gestützt werden sie durch ihren Berufsverband. Die Diplomaten würden einen Eid auf die Verfassung ablegen, nicht auf den US-Präsidenten. Es sei ihre Pflicht im Amtsenthebungs-Prozess auszusagen, sagt Neumann weiter.

Es seien keine Vertreter eines Deep State, eines Geheimstaats, wie Präsident Trump sie genannt hat, sondern Profis, die bloss ihr Amt ausüben würden.

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