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Ein Überblick Wo sich das Coronavirus weiter verbreitet

  • Die Zahlen von Neuerkrankungen und Todesfällen aufgrund des Coronavirus steigen auch ausserhalb Chinas laufend.
  • In Südkorea ist die Zahl der infizierten Menschen um 161 auf 763 Fälle gestiegen.
  • Iran muss weitere Todesfälle vermelden.
  • Die WHO sorgt sich um das Zeitfenster, die Epidemie noch eindämmen zu können.

Südkorea: Die Gesundheitsbehörden haben zwei weitere Todesfälle in Verbindung mit dem Coronavirus gemeldet. Zudem sei die Zahl der mit dem Erreger infizierten Menschen um 161 gestiegen. Insgesamt wurden damit bisher 763 Infizierungsfälle in Südkorea erfasst. Die Zahl der Todesfälle in Südkorea erhöhte sich auf sieben.

In keinem anderen Land ausserhalb Chinas wurden bisher mehr Infektionen gemeldet. Für den sprunghaften Anstieg der Fälle ist laut Behörden auch die Shincheonji Church of Jesus verantwortlich. Demnach verweigerte eine 61-jährige Anhängerin der Sekte zunächst einen Test und ging weiter zu Gottesdiensten in der Stadt Daegu.

Japan: In Japan werden 769 Infizierte gezählt, davon mindestens 637 auf dem im Hafen von Yokohama unter Quarantäne stehenden Kreuzfahrtschiffes «Diamond Princess». Dort ist mittlerweile der dritte Passagier gestorben. Das berichtet der japanische Fernsehsender NHK unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Es handele sich um einen etwa 80-jährigen Mann.

Quarantäne für Schweizer Passagiere aufgehoben

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Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Quarantäne gegen 12 Schweizer Passagiere, die auf dem Kreuzfahrtschiff MS Westerdam unterwegs waren, aufgehoben.

Daniel Koch, Leiter übertragbare Krankheiten beim BAG, erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass ein untersuchter Fall einer Infektion nicht erhärtet worden sei. Auf dem Schiff habe keine Übertragung des Virus stattgefunden. Die 12 Personen waren in ihren Wohnkantonen in Quarantäne.

Hunderte Passagiere der MS Westerdam waren negativ auf das Coronavirus getestet und von Kambodscha aus auf die Heimreise geschickt worden. Nachträglich hiess es zunächst, der Test bei einer 83-jährigen Frau sei positiv ausgefallen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO informierte daraufhin alle betroffenen Länder. Die Frau war jedoch doch nicht infiziert.

Iran: Im Iran sind bislang acht Menschen infolge des Coronavirus gestorben. Das teilt das Gesundheitsministerium in Teheran mit. Die Zahl der Infizierten sei auf 43 gestiegen. Die WHO hat die Zahl noch nicht bestätigt.

China: Die nationale Gesundheitskommission in Peking berichtete am Montag weitere 150 neue Covid-19-Todesfälle – so viele wie noch nie innerhalb eines Tages. Damit sind in der Volksrepublik schon 2592 Todesfälle zu beklagen. Die Zahl der neu nachgewiesenen Infektionen kletterte weiter um 409. Insgesamt sind in Festlandchina damit schon 77'150 bestätigte Ansteckungen registriert.

Nach chinesischen Angaben könnte die Inkubationszeit länger sein als die bislang angenommenen zwei Wochen. Ein 70-jähriger Mann in der Provinz Hubei habe sich mit dem Coronavirus infiziert, aber 27 Tage lang keine Symptome gezeigt, teilt die Provinzregierung mit.

Italien: In Italien ist die Zahl bestätigter Infektionen mit dem neuartigen Virus Sars-CoV-2 auf 132 gestiegen. In der Lombardei seien inzwischen 89 Fälle erfasst, sagte der Präsident der am stärksten betroffenen Region, Attilio Fontana, dem Sender SkyTG24. Ein 17-Jähriger aus Sondrio, nahe der Schweizer Grenze, hat sich ebenfalls angesteckt. Betroffen ist auch die norditalienische Region Venetien, wo es laut letzten Zahlen des italienischen Zivilschutzes 17 Infizierte gibt. Hinzu kommen einzelne positive Tests in den Regionen Emilia-Romagna und Piemont. Bislang gibt es zwei Todesfälle durch das Coronavirus in Italien: eine 77-jährige Frau in der Lombardei und ein 78-jähriger Mann in Venetien.

Um die weitere Ausbreitung des Virus zumindest einzudämmen, hat die italienische Regierung rund ein Dutzend Städte in den Zentren des Ausbruchs abgeriegelt.

Das sagt die WHO: Die WHO ist alarmiert. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte, das «Zeitfenster» zur Eindämmung der Epidemie schliesse sich. «Wir sind immer noch in einer Phase, wo die Eindämmung möglich ist», sagte Ghebreyesus. «Aber das Zeitfenster schliesst sich immer mehr.» Wenn die Welt jetzt nicht «hart» gegen das Virus vorgehe, werde sie vor einem «schwerwiegenden Problem» stehen.

Ghebreyesus ist vor allem besorgt über die Anzahl der Fälle ohne klaren epidemiologischen Zusammenhang, wie z.B. einer Reisegeschichte in Zusammenhang mit China oder der Kontakt mit einem bestätigten Fall.

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