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Krise am Golf Saudi-Arabien und Iran ringen um die Macht im Nahen Osten

  • Nach den arabischen Anti-Iran-Gipfeln in der saudischen Stadt Mekka wachsen die Spannungen im Nahen Osten weiter.
  • Das sunnitische Saudi-Arabien und der schiitische Iran sind Erzrivalen, die in der Region um Macht und Einfluss ringen.

Um andere Länder um sich zu scharen, hatte die saudische Führung die Länder des Golf-Kooperationsrates (GCC) und der Arabischen Liga zu Krisengipfeln in Mekka eingeladen. Dem GCC gehören sechs Staaten der Arabischen Halbinsel an. Die Arabische Liga zählt mehr als 20 Mitglieder aus der Region. Beide Organisationen werden von Saudi-Arabien dominiert.

Saudi-Arabien und die anderen arabischen Staaten warfen dem Iran vor, die Region zu destabilisieren. Das Land unterstütze Terror und mische sich in Angelegenheiten anderer Staaten der Region ein, hiess es in den Abschlusserklärungen der Krisengipfel.

Der saudische König Salman rief die internationale Gemeinschaft auf, den Iran zu stoppen. Dessen «zerstörerische» Aktivitäten bedrohten die internationale Schifffahrt und die Versorgung der Welt mit Öl.

«Grundlose Behauptungen»

Die Regierung in Teheran wies die Anschuldigungen zurück. «Saudi-Arabien hat den heiligen Monat Ramadan und die heilige Stadt Mekka politisch ausgenutzt, um im Namen anderer Länder grundlose Behauptungen gegen den Iran in die Welt zu setzen», sagte Aussenamtssprecher Abbas Mussawi.

Saudi-Arabien und seine Verbündeten machen den Iran für Angriffe in der Region verantwortlich. Vor allem die Regierung in Riad und die USA haben ihren Ton gegenüber Teheran verschärft und so Sorgen vor einem neuen Krieg in der Region geweckt. Washington entsandte zudem einen Flugzeugträger und eine Bomberstaffel in den Nahen Osten. Beide vermuten den Iran etwa hinter Sabotageakten gegen vier Handelsschiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE).

Die Rolle beider Länder in regionalen Konflikten

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In regionalen Konflikten stehen Saudi-Arabien und der Iran auf unterschiedlichen Seiten. So ist der Iran im syrischen Bürgerkrieg einer der wichtigsten Verbündeten von Präsident Baschar al-Assad, während Saudi-Arabien die Opposition unterstützt und mit Waffen belieferte.

Im Bürgerkrieg im Jemen bekämpft die saudische Armee die Huthi-Rebellen, in denen sie einen Verbündeten der Regierung in Teheran sieht.

Die Huthis hatten in den vergangenen Wochen mehrfach Ziele in Saudi-Arabien mit Drohnen angegriffen. Sie nahmen unter anderem eine der wichtigsten Pipelines des ölreichen Landes ins Visier.

Saudi-Arabien will nach eigenen Angaben trotz aller Rivalität keinen Krieg mit dem Iran. «Ein Krieg wäre für alle in der Region schädlich, und wir wollen ihn um jeden Preis vermeiden», sagte Al-Dschubair dem britischen Sender BBC. Allerdings müsse sich der Iran zügeln, wenn er zur Normalität zurückkehren wolle.

Deutschland will vermitteln

Beim ersten Besuch des US-Aussenministers Mike Pompeo in Deutschland war der Iran ein wichtiges Traktandum. Die deutsche Bundesregierung will im Konflikt zwischen den USA und dem Iran eine ausgleichende Rolle einnehmen. «Wir wollen deeskalierend wirken», sagte der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Peter Beyer (CDU), im ARD-«Morgenmagazin». Er sprach von einer «besorgniserregenden Entwicklung im Persischen Golf».

Bundeskanzlerin Angela Merkel betonte das enge Verhältnis zwischen den beiden Staaten. «Die Vereinigten Staaten sind und bleiben der wichtigste Partner für Deutschland ausserhalb Europas», sagte Merkel beim Empfang von Pompeo im Bundeskanzleramt in Berlin.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und den USA ist derzeit einigen Belastungen ausgesetzt. Dazu zählt der Vorwurf Washingtons, Berlin gebe zu wenig für die Verteidigung aus. Im Flugzeug hatte Pompeo vor Journalisten gesagt, der US-Präsident sei weiterhin unzufrieden mit dem deutschen Beitrag.

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