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Massnahmen gegen Corona Diese europäischen Länder wagen Lockerungen

Trotz teilweise hoher Infektionszahlen läuten viele europäische Staaten bereits den Sommer ein. Ein Überblick.

Belgien: In den vergangenen Wochen galten in Belgien verschärfte Regeln. Seit Montag haben Geschäfte wieder ohne Terminvergabe geöffnet, Friseure dürfen wieder arbeiten. Im Freien dürfen sich zehn Personen mit Maske treffen. Ab dem 8. Mai dürfen Restaurants und Bars nach monatelanger Zwangspause wieder ihre Aussenbereiche öffnen. Auch die nächtliche Ausgangssperre fällt dann weg.

Dänemark: Die Geschäfte haben längst wieder geöffnet und Cafés, Restaurants und Bars dürfen seit einer Woche wieder Kunden bedienen – im Inneren allerdings nur, wenn die Gäste per App einen negativen Corona-Test, eine Impfung oder eine überstandene Infektion nachweisen können.

Zu sehen zwei Frauen beim Anstossen in Dänemark.
Legende: Die dänischen Neuinfektionszahlen sind in den letzten Wochen stabil niedrig geblieben, Keystone

Frankreich: Sofern es die Lage zulässt, sollen Anfang Mai die Bewegungseinschränkungen aufgehoben werden. Aktuell dürfen sich die Menschen nur mit triftigem Grund mehr als zehn Kilometer von ihrer Wohnung entfernen. Ausserdem könnten Aussenbereiche von Restaurants und bestimmte Kultureinrichtungen wieder öffnen. Auch über eine Lockerung der abendlichen Ausgangssperre wird gesprochen.

Komm das EU-Impfzertifikat?

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Künftig sollen die aktuell recht unterschiedlichen Einreiseregelungen ein Stück weit vereinheitlicht werden. Das Europaparlament plant daher etwa ein Ende der Quarantäne bei Reisen mit Impfzertifikat innerhalb der Europäischen Union. Sobald das gemeinsame Zertifikat eingeführt ist, soll es den Abgeordneten zufolge keine zusätzlichen Reisebeschränkungen durch Mitgliedstaaten geben, wie am Donnerstag in Brüssel bekannt gegeben wurde. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sprach auf Twitter von einem wichtigen Schritt hin zu freiem und sicherem Reisen in diesem Sommer. Ob das Parlament mit seiner Forderung jedoch durchkommen wird, ist ungewiss.

Grossbritannien: Auf der Insel hat sich die Lage dank eines konsequenten Lockdowns und der weit fortgeschrittenen Impfkampagne deutlich entspannt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist bereits einmal geimpft. Pubs und Restaurants dürfen in England und Wales draussen wieder Gäste empfangen, in Schottland sogar bis abends auch drinnen. Reisen ins Ausland bleiben allerdings noch verboten.

Italien: Italien befindet sich seit kurzem auf einem schrittweisen Lockerungskurs. Wo die Corona-Zahlen moderat sind, dürfen Restaurants und Bars auch abends im Aussenbereich an Tischen servieren. Museen und Kinos in den sogenannten Gelben Zonen haben bereits geöffnet. Ab 1. Juni soll man in Lokalen wieder drinnen sitzen dürfen.

Malta: Der Inselstaat will ab dem 1. Juni für den internationalen Tourismus öffnen. Das Besondere: Mehr als 40 Prozent der Gesamtbevölkerung haben bislang zumindest eine Impfung bekommen. Die Regierung will geimpfte Ausländer in Kürze mit einer Vorzugsbehandlung ins Land locken.

Niederlande: Die Niederlande haben trotz anhaltend hoher Corona-Zahlen die ersten Massnahmen gelockert. Die abendliche Ausgangssperre ist abgeschafft, Geschäfte dürfen wieder Kunden ohne Termin empfangen und Gaststätten im Aussenbereich unter Auflagen wieder Gäste bedienen – zumindest von 12 bis 18 Uhr.

Österreich: Ab 19. Mai dürfen Gastronomie, Hotels, Bühnen und Sporteinrichtungen wieder die Pforten öffnen. Dabei setzt die Regierung auf Zutrittstests als Schutzmassnahme. Veranstaltungen sind draussen auf 3000 und drinnen auf 1500 Personen beschränkt.

Deutschland und Türkei lockern nicht

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  • Unser grosser Nachbar hat erst gerade wieder verschärft und eine bundesweite Notbremse eingeführt. Bei hohen Infektionszahlen gelten örtliche Ausgangssperren und vieles bleibt geschlossen. Hingegen wurde das Einreisen erleichtert: Für vollständig Geimpfte fällt in zahlreichen Bundesländern die Quarantänepflicht bereits weg.
  • Die Türkei fährt das öffentliche Leben gerade bis Mitte Mai weitgehend herunter. Ab heute Donnerstag müssen deshalb alle Betriebe ohne Ausnahmegenehmigung schliessen. Zudem würden die Schulen geschlossen und auch die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt.

Polen: Schrittweise Öffnungen sind geplant. Zuerst sollen etwa Einkaufszentren und Museen unter Hygieneauflagen wieder öffnen dürfen. Vom 8. Mai an dürfen Hotels Gäste bis zu einer Auslastung von 50 Prozent beherbergen.

Spanien: Die Lage in Spanien ist relativ stabil, am 9. Mai endet der Notstand und damit entfällt die Grundlage für die meisten Massnahmen wie Reisebeschränkungen, nächtliche Ausgangssperren, Obergrenzen bei Versammlungen und Schliessung von Gaststätten. Viele Hoffnungen des vom Tourismus abhängigen Landes richten sich auf den digitalen Impfpass.

Radio SRF4 News, 27.04.2021, 3:00 Uhr ; 

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