Das ist passiert: Am dritten Tag in Folge hat die jemenitische Huthi-Miliz ihre Raketenangriffe auf Israel fortgesetzt. In zahlreichen Gebieten Israels heulten Warnsirenen, darunter auch Tel Aviv und Jerusalem.
Umkreis des Flughafens Tel Aviv getroffen: Nach israelischen Militärangaben gab es einen Raketeneinschlag in der Nähe des internationalen Flughafens Ben Gurion. Das Geschoss schlug laut der Flughafenbehörde auf einer Strasse nahe eines Parkplatzes des Terminal 3 ein. Nach Angaben eines Rettungsdienstes wurden acht Menschen verletzt. Der Flugverkehr war zeitweilig unterbrochen und die Zufahrtsstrassen zum Flughafen vorübergehend gesperrt. Ben Gurion ist Israels grösster und wichtigster internationaler Flughafen.
Angst und Panik: Videos in sozialen Medien zeigten, wie Menschen panisch reagierten. Andere Aufnahmen zeigten hinter geparkten Flugzeugen und Flughafengebäuden eine schwarze Rauchsäule, die von einem Passagierterminal aus sichtbar war. Auf einem anderen Bild war eine mit Trümmern bedeckte Strassenkurve zu sehen.
Ein Zeuge erzählt: Ein Taxifahrer namens Yossi, der sich am Flughafen Ben-Gurion befand, erzählte dem israelischen Nachrichtenportal «ynet»: «Es war Raketenalarm zu hören und unmittelbar darauf ein wahnsinnig lauter Knall. Es blieb keine Zeit, um loszurennen und einen Schutzraum im Terminal 3 zu suchen.» Es sei sofort klar gewesen, dass die Rakete in der Nähe eingeschlagen sei. «Alles bebte, kleine Steine flogen durch die Luft. Es herrschte grosse Panik.»
Huthi bekennen sich zu Angriff: Die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen hat den Angriff auf den Tel Aviver Flughafen für sich reklamiert. Sie hätten mit einer «Hyperschallrakete» auf den Flughafen Ben Gurion gezielt, hiess es in einer Erklärung. Der von den Huthi eingesetzte Raketentyp liess sich zunächst nicht unabhängig bestätigen. Die Huthi forderten internationale Airlines auf, den Flughafen aus Sicherheitsgründen zu meiden.
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Bild 1 von 5. Schäden beim Flughafen Ben-Gurion in der Nähe von Tel Aviv: Nach israelischen Angaben schlug eine ballistische Rakete ein. Bildquelle: Keystone/OHAD ZWIGENBERG.
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Bild 2 von 5. Die Rakete wurde aus dem Jemen abgefeuert. Die jemenitischen Huthi haben den Anschlag für sich reklamiert. Bildquelle: Keystone/Abir Sultan.
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Bild 3 von 5. Bei dem Raketenangriff wurden nach Angaben des israelischen Rettungsdienstes mehrere Menschen verletzt. Bildquelle: Keystone/Ohad Zwigenberg.
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Bild 4 von 5. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie Menschen am Flughafen panisch reagierten. In zahlreichen Gebieten Israels heulten während des Angriffs Warnsirenen, darunter auch in Tel Aviv und Jerusalem. Bildquelle: Keystone/Ohad Zwigenberg.
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Bild 5 von 5. Israel drohte nach dem Angriff mit einem Gegenschlag. Die Huthi beschiessen Israel nun zum dritten Tag in Folge mit Raketen. Bildquelle: Keystone/Ohad Zwigenberg.
So reagiert Israel: Verteidigungsminister Israel Katz drohte den Huthi, «siebenfach zurückzuschlagen». Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu setzte angesichts des Angriffs eine dringende Sicherheitsberatung für den Nachmittag an. Zuvor kündigte er in einer Videobotschaft «Schläge» gegen die Huthi an. Am Abend wollte das israelische Sicherheitskabinett zudem über eine Ausweitung der Angriffe im Gazastreifen beraten.
Der Hintergrund: Seitdem Israels Armee die Angriffe im Gazastreifen am 18. März wieder aufgenommen hat, feuert auch die Huthi-Miliz aus Solidarität mit der islamistischen Hamas wieder regelmässig Geschosse Richtung Israel. Es ist das erste Mal, dass es den Huthi gelungen ist, mit einer Rakete den Umkreis des Flughafens bei Tel Aviv zu treffen. Israels Armee hatte zuletzt selbst keine Ziele im Jemen mehr angegriffen – offenbar in Abstimmung mit den USA, deren Militär seit fast zwei Monaten immer wieder Ziele der Huthi-Miliz bombardiert.