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Notenbank kommt Trump entgegen Fed senkt Leitzins um 0.25 Prozentpunkte

  • Die US-Notenbank senkt den Leitzins um weitere 0.25 Prozentpunkte.
  • Damit liegt er nun in der Spanne von 1.75 bis 2.00 Prozent.
  • Die Fed senkt damit zum zweiten Mal innert weniger Wochen die Zinsen.

Analysten hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Ende Juli hatte die Fed das Zinsniveau erstmals seit mehr als zehn Jahren verringert. Zahlreiche Beobachter erwarten für 2019 noch eine zusätzliche Reduzierung. Noch im vergangenen Jahr hatte die Fed die Zinsen viermal angehoben.

Trump fordert noch tieferen Leitzins

US-Präsident Donald Trump warf der Notenbank nur Minuten nach der Senkung des Leitzinses erneutes Versagen vor. Fed-Chef Jerome Powell und die übrigen Zentralbanker trauten sich nicht zu handeln und hätten keinen langfristigen Plan, schrieb er am Mittwoch auf Twitter.

«Powell und die Federal Reserve haben wieder versagt», urteilte er. Trump fordert seit Monaten drastische Zinssenkungen. Zuletzt forderte er den Leitzins auf «Null oder weniger» zu senken.

Die US-amerikanische Wirtschaft wächst bereits seit zehn Jahren. Es ist der längste dokumentierte ununterbrochene Aufschwung in der Geschichte des Landes. Doch inzwischen mehren sich die Warnsignale.

Angst vor einer Rezession geht um

Die Zentralbank geht zwar von einer weiterhin «moderat» wachsenden US-Wirtschaft aus. Die Arbeitslosigkeit sei tief, dadurch stiegen die Löhne und das führe dazu, dass die Haushalte mehr Geld ausgeben, erklärte Powell.

Jerome Powell
Legende: Den von ihm ernannten Fed-Chef Powell hat Trump auf Twitter wiederholt als «ahnungslos» beschimpft, einmal sogar als «Feind» des Landes. Keystone

Das US-Wachstum hat sich zuletzt aber abgeschwächt. Die Exporte sind zurückgegangen. Firmen fahren Investitionen zurück, Geldgeber sind nervös. Und auch die Daten vom Anleihenmarkt lassen eine Rezession befürchten.

Auch die weltweit schwächeren Wachstumsaussichten und zunehmende Unsicherheit spielten eine Rolle. Letztere ist zum Teil ausgelöst durch Trumps aggressiv betriebene Handelskonflikte, insbesondere jenem mit China, der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt. Daneben gebe es einige geopolitische Probleme, wie etwa die ungelöste Brexit-Frage, so Powell.

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