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Stichwahl in der Ukraine Poroschenko und Selenski werben für sich

  • Rund 30 Millionen Wähler sind aufgerufen, sich zwischen Amtsinhaber Petro Poroschenko und dem Polit-Neuling Wolodymyr Selenski zu entscheiden.
  • Die beiden Herausforderer warben bei der Stimmabgabe ein letztes Mal für ihre Kandidatur.
  • Erste Prognosen werden kurz nach Schliessung der Wahllokale ab 19.00 Uhr MESZ erwartet.

Bei der Stimmabgabe in Kiew lobte der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko die Fortschritte des krisengebeutelten Landes während seiner Amtszeit: «Wir haben eine gesicherte demokratische Tradition und gerade das macht die Ukraine als europäischen Staat aus», sagte der Amtsinhaber.

Die durch einen blutigen Konflikt im Osten geprägte Ex-Sowjetrepublik solle weiter den Weg der Reformen beibehalten, sagte der 53-Jährige, der von seiner Frau, seinen Kindern und einem Enkel in das Wahllokal begleitet wurde.

Selenski siegessicher

Auch der politische Quereinsteiger Wolodymyr Selenski zeigte sich optimistisch, die Stichwahl um das Präsidentenamt in der Ukraine zu gewinnen. «Alles wird gut werden. Das wird schon», sagte er gut gelaunt bei der Stimmabgabe. «Heute habe ich für einen würdigen Menschen im Amt gestimmt.»

Petro Poroschenko und Wolodymyr Selenski.
Legende: Amtsinhalber Petro Poroschenko tritt gegen den Polit-Neuling Wolodymyr Selenski an. Keystone

Selenski kam am Sonntag mit seiner Frau ins Wahllokal in Kiew, wo sich Dutzende Journalisten um den Kandidaten drängten. Weil er im Wahllokal in Kiew seinen Stimmzettel mit dem Kreuz neben seinem Namen demonstrativ in die Kamera hielt, wurde Selenski mit einer Busse belegt.

In den von einem blutigen Konflikt geprägten Separatistengebieten Donezk und Luhansk im Osten der ehemaligen Sowjetrepublik wird nicht gewählt.

Selenski in der Favoritenrolle

Bereits im ersten Wahlgang vor drei Wochen hatte der Komiker und Schauspieler Selenski die meisten Stimmen geholt. Auch in den aktuellen Umfragen liegt der 41-Jährige mit einem sehr grossen Vorsprung vorn. Poroschenko droht eine herbe Niederlage. Beide Kandidaten, die einen sehr hitzigen Wahlkampf geführt hatten, stehen für einen prowestlichen Kurs in Richtung EU und Nato.

Poroschenko war vor fünf Jahren mit dem Versprechen ins Amt gewählt worden, den Konflikt in der Ostukraine schnell zu beenden. Nach Uno-Angaben sind dort mehr als 13'000 Menschen getötet worden. Die Gefechte halten an.

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