Zum Inhalt springen

Gesundheit bei Hitze Hitzschlag, Sonnenstich & Co: So erkennen Sie die Unterschiede

Hitze ist für den Körper eine extreme Belastung. Es kann zu Sonnenstich, Hitzekollaps und Hitzschlag kommen. Aber was sind die Unterschiede? Ein Überblick.

Hitzschlag

Wegen der hohen Aussentemperaturen nimmt der Körper mehr Wärme auf, als er wieder abgeben kann. Die Körpertemperatur kann innerhalb von zehn bis 15 Minuten bis auf 41 Grad steigen. Ein Hitzschlag entwickelt sich innerhalb weniger Stunden und kann zum Tod führen, sofern keine Gegenmassnahmen ergriffen werden.

Bei älteren, chronisch kranken Menschen und Kindern tritt ein Hitzschlag meist wegen der Kombination aus hohen Temperaturen und starkem Flüssigkeits- und Elektrolytmangel auf. Risikofaktoren bei Erwachsenen sind unter anderem Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Alkoholkonsum oder zu viel körperliche Anstrengung, beispielsweise Sport oder Arbeit im Freien.

Das sind Symptome bei einem Hitzschlag:

Box aufklappen Box zuklappen
  • Bewusstseinsstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Schläfrigkeit
  • Krampfanfälle
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • niedriger Blutdruck

Bei ersten Anzeichen muss sofort der Rettungsdienst alarmiert und gegebenenfalls mit Wiederbelebungsmassnahmen gestartet werden. Der Körper sollte so rasch wie möglich abgekühlt werden. Betroffene sollten an einen kühlen Ort gebracht und wenn möglich mit Flüssigkeit versorgt werden.

Sonnenstich

Viel Sonne auf den Kopf kann zu einem Sonnenstich führen.

Das sind Symptome bei einem Sonnenstich:

Box aufklappen Box zuklappen
  • Unruhe
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Kopfschmerzen
  • hochroter, heisser Kopf
  • Bewusstseinsstörungen
  • steifer Nacken

Betroffene sollten an einen schattigen, gut belüfteten Ort gebracht und mit erhöhtem Kopf gelagert werden. Der Kopf sollte mit feuchten, kalten Tüchern gekühlt werden. Bei Sonnenstich-Symptomen wie etwa Bewusstseinsstörungen oder einem steifen Nacken ist ein Notarzt zu rufen.

Ein Mann steht auf der Strasse und hält einen Sonnenschirm in der Hand.
Legende: Bei einem Sonnenstich sollte ein schattiger Ort aufgesucht werden. Keystone / URS FLUEELER

Hitzekollaps

Eine kurzzeitige Ohnmacht oder ein Kreislaufkollaps weisen auf einen Hitzekollaps hin. Dieser tritt schon bei relativ geringer Hitzebelastung auf, häufig nach längerem Stehen. Typischerweise geht es Betroffenen im Liegen schnell besser. Auch hier hilft es, die Menschen an einem kühlen Ort in Rückenlage und mit erhöhten Beinen zu lagern und salzhaltige Getränke zu reichen, bis ein Arzt kommt.

Hitzekrampf

Hitzekrämpfe erleiden normalerweise Menschen, die bei Anstrengung viel schwitzen. Der Körper verliert dadurch Salz und Flüssigkeit. Schmerzhafte Muskelkrämpfe sind die Folge. Betroffen sind meist Beine und Bauch, manchmal auch erst nach einigen Stunden. Menschen mit einem Hitzekrampf sollten sich an einem kühlen Ort ausruhen, dabei vorsichtig die betreffenden Muskeln dehnen sowie elektrolythaltige Getränke zu sich nehmen.

Das sind elektrolythaltige Getränke

Box aufklappen Box zuklappen

Salzhaltige oder isotonische Getränke haben eine ähnliche Konzentration an Elektrolyten wie das menschliche Blut und können daher schnell vom Körper aufgenommen werden. Durch Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit und Elektrolyte, die durch isotonische Getränke wieder zugeführt werden können.

Ein isotonisches und zugleich gesundes Getränk lässt sich leicht selbst herstellen – am einfachsten, indem man zwei Teile (z.B. zwei Gläser) Wasser mit einem Teil (z.B. ein Glas) Obstsaft mischt. Wer viel geschwitzt hat, kann noch eine Prise Salz hinzufügen. Das Getränk sollte dann am besten wohltemperiert, also nicht zu warm und auch nicht eisgekühlt, getrunken werden.

Hitzeerschöpfung

Die Hitzeerschöpfung kann eine Vorstufe des Hitzschlags sein. Körperliche Anstrengung führt bei hohen Temperaturen und starkem Schwitzen zu einem Flüssigkeits- und Salzverlust.

Das sind Symptome bei einer Hitzeerschöpfung:

Box aufklappen Box zuklappen
  • Schwäche
  • Unwohlsein
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • vermehrtes Schwitzen
  • starkes Durstgefühl
  • trockene, blasse Haut
  • Körpertemperatur von bis zu 40 °C
  • niedriger Blutdruck

Da eine Hitzeerschöpfung schnell in einen Hitzschlag übergehen kann, sollte die Körpertemperatur überwacht und heruntergekühlt werden, beispielsweise durch Duschen, Besprühen mit kaltem Wasser oder Kühlpacks an Nacken, Leisten und Achseln. Bei starken Symptomen ist es ratsam, einen Arzt hinzuzuziehen.

Zwei Menschen stehen unter einer Aussendusche.
Legende: Bei einer Hitzeerschöpfung kann eine kühle Dusche hilfreich sein, um die Körpertemperatur zu senken. Keystone / CHRISTOPH SOEDER

Hitzeausschlag

Dabei handelt es sich um eine Hautreizung infolge starker Schweissabsonderung. Ein Hitzeausschlag kann in jedem Alter auftreten, trifft jedoch besonders kleine Kinder. Die Symptome zeigen sich als Bläschen vor allem im Hals- und oberen Brustbereich, in der Leistengegend, unter dem Busen und in den Ellbogenfalten.

Ein Mann in kurzer Hose tupft seine Stirn ab.
Legende: Bei Hitze hilft meist auch das Abtupfen nicht mehr viel, weil der Schweiss wenig später wieder da ist. Keystone / FRANKA BRUNS

Die beste Behandlung ist ein kühler, weniger feuchter Aufenthaltsort. Die betroffenen Körperstellen sollten trocken gehalten werden, zusätzlich kann Talkumpuder verwendet werden. Salben oder Cremes sollten nicht aufgetragen werden, weil diese die Haut warm und feucht halten und die Beschwerden damit zunehmen können.

Diskutieren Sie mit:

10vor10, 29.06.2025, 21:50 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel