Dieser Juni ist der aktuell zweitheisseste seit Messbeginn. Und aktuell baut sich eine Hitzewelle über der Schweiz auf, so dass gewisse Kantone reagieren: Für das Tessin besteht ab heute Mittag bis Mittwochabend eine Hitzewarnung, in Genf und im Kanton Waadt gilt die Warnung ab Samstag.
Nach Abkühlung sieht es also nicht aus. Wo es allerdings am kühlsten ist dieses Wochenende, wie lange die Hitze in der Schweiz andauert und was das für den restlichen Sommer bedeutet, beantwortet SRF-Meteorologin Stephanie Westerhuis.
Wie lange bleibt es heiss?
Richtig heiss ist es von Samstag bis Mittwoch. Die Temperaturen erreichen jeweils 30 bis 35 Grad. Der kommende Mittwoch wird am heissesten. Zum Beispiel in Genf und Basel könnte es sogar 36 Grad geben. Auch die Nächte werden wärmer. In der neuen Woche kühlt es im Flachland nicht unter 17 Grad ab. Mancherorts bleiben die Temperaturen über 20 Grad. Am Donnerstag bringen Regen und Gewitter eine leichte Abkühlung, aber Stand heute bleibt es trotzdem für den Rest der Woche warm – mit Höchstwerten um 27 Grad.
Wird es zusätzlich auch noch feuchter – also gefühlt noch heisser?
Ja, es wird zunehmend schwül. Besonders schwitzig sind im Flachland Montag und Dienstag. Im Mittel- und Südtessin ist es schon ab morgen ohne Unterbruch schwül.
Wo ist es am Wochenende am kühlsten?
Ganz klar in der Höhe. Zwar ist es auch in den Bergen verhältnismässig warm. Doch in tiefen Lagen wird es überall heiss. Auf 2000 Meter über Meer erreicht das Thermometer immerhin rund 20 Grad. Fun Fact: Am Samstag steigt die Nullgradgrenze voraussichtlich auf über 5000 Meter – das passiert nur sehr selten in der Schweiz und hat es im Juni seit Messbeginn noch nie gegeben. Falls es nicht für einen Ausflug in die Berge reicht, bleibt zur Abkühlung nur der Sprung ins kühle Nass.
Was bedeuten die derzeit hohen Temperaturen für den Verlauf des Sommers?
Nichts. Juni-Temperaturen haben keinen direkten Einfluss auf das Wetter im Juli und August. Stand heute fallen die kommenden Wochen bis Mitte Juli im Durchschnitt ebenfalls eher trocken und warm aus. Anhaltend hohe Temperaturen in grossen Teilen Europas könnten insofern einen Einfluss auf ein Wetterereignis später im Jahr haben, als dass ein überdurchschnittlich warmes Mittelmeer potenziell den Unwettercharakter eines Tiefs verstärken kann. Man erinnere sich etwa an die extremen Regenfälle in Österreich, Tschechien und Polen letzten Herbst.
Nimmt die Pollenbelastung weiter zu?
Ist es sonnig und heiss, begünstigt dies die Ansammlung von Pollen in der Luft. Vor allem Gräserpollen sind aktuell viele unterwegs. Das Allergiezentrum Schweiz rechnet mit einer «starken», aber nicht «sehr starken» Gräserpollenbelastung übers Wochenende.
Wie steht es um die Waldbrandgefahr?
Der Juni war bisher nicht zur zu warm, sondern auch zu trocken. In ungefähr der Hälfte der Schweiz herrscht erhebliche Waldbrandgefahr, im Rhonetal ist sie sogar gross. In einigen Kantonen gilt darum bedingtes Feuerverbot.