Der Bundesrat spricht es klar aus: Es sei ein Risiko, das er eingehe. Dieses Risiko ist keine Erfindung, es ist real. Das zeigt beispielsweise der Blick nach Dänemark. Dort ist die britische Variante im Moment etwa gleich dominant wie in der Schweiz: bei etwa 60 Prozent.
Dänemark: Den Virusvarianten dicht auf den Fersen
Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in Dänemark verfolgen akribisch, wie sich die britische Variante verhält. Sie untersuchen fast flächendeckend, welche Variante hinter jeder einzelnen Infektion steckt. Es zeigt sich: Der aktuelle Lockdown dort reicht zwar, um die Fallzahlen mit der alten Variante zu drücken, aber die Infektionen mit der britischen Variante bleiben gleich hoch oder steigen.
Seit einigen Tagen steigen in Dänemark auch die Fallzahlen insgesamt wieder an – also von allen Varianten zusammen. Und das bei Lockerungen, die weniger weit gehen als bei uns. Ob die Lockerungen das Ansteigen ausgelöst haben oder die Variante oder beides zusammen, ist schwer zu sagen. Auch ob der Anstieg gleich wieder verebbt, ist offen.
Es ist klar, dass die britische Variante ansteckender und schwerer zu kontrollieren ist als die Vorgänger. Zudem wird sich das Virus im Allgemeinen und die britische Variante im Besonderen in der Schweiz wohl nicht gross anders verhalten wird als woanders.
Mehr Mobilität gleich mehr Ansteckungen
Die vorsichtige Öffnung, die der Bundesrat plant, bedeutet mehr Mobilität, mehr Kontakte und mehr Gelegenheit, sich anzustecken. Allerdings ist es eine massvolle Lockerung: Nicht alles wird auf einmal geöffnet und erlaubt – anders als zum Beispiel im Sommer 2020.
Gleichzeitig wird es wärmer, was dem Virus nicht behagt und die Impfrate steigt. Nimmt man das alles zusammen, bleiben die Entscheide dennoch ein Risiko.