- Nicole Lamon wird neue Bundesratssprecherin und Vizekanzlerin. Dies gibt der Bundesrat bekannt.
- Lamon ist 53 Jahre alt und war ab 2023 Inlandchefin der Zeitung «Le Temps».
- Sie ist die frühere Kommunikationschefin von Alain Berset, der bis 2023 Vorsteher des EDI war.
Nicole Lamon ist die erste Frau, die in der Schweiz Bundesratssprecherin und Vizekanzlerin wird. Die Westschweizer Journalistin und frühere Kommunikationschefin von Alain Berset tritt die Nachfolge von Andrea Arcidiacono an, der das Amt vor Kurzem niedergelegt hat.
Die 53-jährige Lamon war von Medienbeobachtern vor Jahresfrist bereits als prädestinierte Nachfolgerin des im Amt verstorbenen Bundesratssprechers André Simonazzi gehandelt worden.
Sie sagte damals aber ab. Mitte April enthüllten Recherchen der «Schweiz am Wochenende» eine mögliche Kandidatur Lamons als Nachfolgerin von Arcidiacono. Die heutige Inlandchefin der Westschweizer Zeitung «Le Temps» war demnach von der Findungskommission kontaktiert worden.
«Klar, verständlich und transparent» kommunizieren
Am Mittwoch ernannte der Bundesrat Lamon zur Vizekanzlerin. Sie freue sich, ab August für den Bundesrat zu arbeiten, sagte sie auf Deutsch. «Die Ziele der Kommunikation sind, dass für die Bevölkerung die Entscheide des Bundesrates klar, verständlich und transparent sind. Das ist für das Vertrauen in die Institution zentral.» Der plötzliche Tod von André Simonazzi habe sie sehr getroffen. Als Kommunikationschefin von Alain Berset hat sie jahrelang mit ihm zusammengearbeitet.
Sie habe sich damals nicht vorstellen können, seine Nachfolgerin zu werden. Auf die Frage eines Journalisten, was sich denn für sie verändert habe, dass sie die Stelle nun antrete, sagte Lamon: «Im Zusammenhang mit den politischen Veränderungen auf der Welt habe ich nun Lust bekommen, für den Bundesrat zu arbeiten.» Mit ihrem Vorgänger, dem Tessiner Andrea Arcidiacono, habe sie sich nicht ausgetauscht.
Die interimistische Bundesratssprecherin Ursula Eggenberger wird ab Lamons Amtsantritt am 1. August wieder als Kommunikationsleiterin der Bundeskanzlei tätig sein.