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Festtagsbilanz Skigebiete Wenig Schnee auf den Bergen: Schönes Wetter rettet das Geschäft

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr zählen für Skigebiete zu den wichtigsten. Die Zwischenbilanz? Fällt passabel aus.

Die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr gehören für Skigebiete zu den wichtigsten der Saison – viele Menschen sind dann am liebsten in den Bergen. Nur: Mit viel Schnee sind die Skigebiete nicht gesegnet. Die Zwischenbilanz der Bergbahnen fällt dennoch passabel aus: Das schöne Wetter rettet das Geschäft.

Wenig Schnee, aber über dem Nebel

Die Sonne ist eine der Hauptattraktionen in den Bergen. Das gute Wetter lockt trotz vergleichsweise wenig Schnee auch einige Kurzentschlossene auf die Piste von Adelboden-Lenk. Dario Mastrangelo, Skifahrer aus Lörrach (D): «Wir haben in die Webcam geschaut, und es sah toll aus. Dann haben wir uns entschieden, Skifahren zu gehen.»

Ebenfalls auf Skiern: Tabea Meier aus Thun. Sie führt aus: «Kein Nebel, Sonnenschein, was gibt es Besseres! Wunderschöne Bergsicht!»

Ob denn der Schnee nicht fehle, wird Skifahrer Cédric Brunner aus Solothurn gefragt: «Schlecht aussehen tuts nicht. Aber es könnte schon etwas besser sein, ja.»

Frau und Mädchen an Lift, im Hintergrund Kanonen
Legende: In tieferen Lagen je länger je grüner. Da helfen die Sonne und – die Schneekanonen. Keystone/FRANCESCA AGOSTA/Symbol

Die Besucherzahlen in Adelboden-Lenk lägen leicht über dem Fünf-Jahres-Schnitt. Doch ohne Kunstschnee ginge das nicht, sagt der Geschäftsführer der Bergbahnen, Nicolas Vauclair. «Dieses Jahr konnten wir Ende November sieben Tage lang nonstop mittels technischer Beschneiung die Grundlage für die Pisten schaffen. Und den Schneefall, der nachher gekommen ist, haben wir links und rechts von den Pisten geholt und alles zusammengebracht.»

1000 Meter tiefer: Ein anderes Bild

Rund 1000 Höhenmeter tiefer zeigt sich ein anderes Bild. Die Skilifte von Aeschiried bei Spiez waren erst zwei Tage in Betrieb – im Gegensatz zum Vorjahr.

Ich sage mal, die Altjahrswoche, das ist der halbe Umsatz.
Autor: Ruedi Zenger Betriebsleiter Skilift Aeschiried

Ruedi Zenger, Betriebsleiter Skilift, erzählt: «Da haben wir am 24. Dezember starten können bis zum 2./3. Januar. Das war das Nonplusultra. Und Topwetter, super Pisten. Wir hatten über einen halben Meter Schnee. (...). Das ist so wichtig. Ich sage mal, die Altjahrswoche, das ist der halbe Umsatz.»

Zufrieden ist man immerhin in der Gastronomie. Das Gebiet über der Nebelgrenze zieht viele Fussgänger statt Wintersportler an.

Auch Hotels rechnen mit steigenden Umsätzen

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Auch die Hotels im alpinen Raum erwarten eine gute Saison. 40 Prozent rechnen mit steigenden Umsätzen, 53 Prozent mit stabilen und nur 7 Prozent mit tieferen, wie eine Umfrage von Hotelleriesuisse zeigt.

Wie eine Sprecherin von Schweiz Tourismus erörtert, generiere die Festtagswoche zwischen Weihnachten und Neujahr etwa 20 Prozent der gesamten Winter-Hotelübernachtungen und sei damit unverzichtbar für die Jahresbilanz der Schneesportgebiete. Diese Tage seien nach den Sportferien die zweitwichtigste Spitzenzeit und erzielen im Vergleich rund 60 Prozent des Volumens der zweiwöchigen Sportferienzeit.

Die besten Herkunftsmärkte seien, nebst den Schweizern (auf Rang 1), Gäste aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, den Benelux-Staaten und den USA (in dieser Reihenfolge). Während der Festtagswoche liege das Verhältnis zwischen Schweizern und ausländischen Gästen etwa bei 62:38 Prozent.

Die meisten Übernachtungen generiere Graubünden, gefolgt vom Wallis, dem Berner Oberland und der Region Vierwaldstättersee.

Trotz Grün statt Weiss in den tiefen Lagen: Der Direktor von Seilbahnen Schweiz gibt sich nach der Weihnachtswoche optimistisch. Berno Stoffel, Direktor Seilbahnen Schweiz: «Vorsichtig gedacht: Es ist gut. Sicher nicht so stark wie letztes Jahr.» Wichtig sei vor allem das gute Wetter. Nach Weihnachten wollten die Leute in die Natur, in die Berge. Sie wollten die Sonne geniessen. «Das ist viel wichtiger als der knappe Schnee.»

Über etwas mehr Schnee dürfte man sich aber wohl überall freuen: Denn die Skisaison steht erst am Anfang. 

Tagesschau, 29.12.2025, 19:30 Uhr ; 

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