Gefährliches Virus - Chinas Tourismusministerium verbietet Pauschalreisen ins Ausland
Bereits jetzt befinden sich rund 40 Millionen Chinesen in Quarantäne. Ihre Städte sind aufgrund des Corona-Virus abgeriegelt. Nun verbietet das chinesische Tourismus-Ministerium Pauschalreisen ins Ausland. Auch in der Schweiz dürfte man dies schon bald spüren.
Von einem expliziten «Verbot» will Markus Berger von Schweiz Tourismus zwar nicht sprechen.
Doch die beiden offiziellen Dokumente, die er von seinem Team in China erhalten hat, sprechen für sich: Das eine ist ein Schreiben des chinesischen Tourismusministeriums, das Reiseveranstaltern «empfiehlt», ab sofort keine Pauschalreisen mehr zu verkaufen. Das andere eine Anweisung an die Fluggesellschaften, bei Flugannullationen den gesamten Ticketpreis zurückzuerstatten.
Schweizer Touristen halten an China-Reisen fest
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Schweizer und Schweizerinnen lassen sich trotz des Ausbruchs des tödlichen Coronavirus in China nicht von Reisen ins asiatische Land abhalten. Stornierungen sind bislang keine bekannt, wie eine Umfrage bei Schweizer Reiseveranstaltern ergab. Bisher hätten keine Schweizer ihre Reisen nach China abgebrochen oder annulliert, teilte eine Sprecherin des grössten Schweizer Reiseveranstalters DER Touristik Suisse auf Anfrage mit. Momentan befänden sich allerdings nur wenige Kunden in dem Land. Hauptreisezeit für Schweizer nach China ist im Sommer.
Auch bei den Reiseanbietern Tui Suisse und Hotelplan gab es gemäss deren Angaben bislang keine Fälle von Schweizern, die ihre Ferienpläne aufgrund des tödlichen Krankheitsausbruchs und der damit verbundenen Reiseeinschränkungen in Zentralchina über den Haufen geworfen haben. Angaben zur Anzahl der Reisenden machten die Unternehmen nicht.
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rät von Reisen in die unter Quarantäne stehende Stadt Wuhan ab. Bei Reisen ins übrige China empfiehlt die Behörde mitunter, regelmässig die Hände zu waschen, Kontakt mit Tieren zu meiden sowie Eier und Fleisch nur gut durchgekocht zu essen. Rückreisende mit Atembeschwerden oder Krankheitssymptomen sollten zudem zum Arzt und auf die Chinareise hinweisen.
«Das ist zwar kein Reiseverbot, sondern bloss eine Empfehlung», sagt Markus Berger, Leiter Kommunikation bei Schweiz Tourismus. «Doch diese hat natürlich eine sehr starke Wirkung. Die Reisebüros werden keine Reisen mehr verkaufen. Und die Bevölkerung selber ist verunsichert, ob sie überhaupt noch reisen soll. Deshalb hat es indirekt natürlich eine Wirkung wie ein Verbot.»
Logiernächte haben sich in sechs Jahren verdoppelt
Reisende aus China machen zwar erst vier Prozent der Touristen in der Schweiz aus, doch deren Logiernächte in der Schweiz haben sich in sechs Jahren verdoppelt. 2012 zählte die Schweiz rund 740'000 Logiernächte chinesischer Touristen. 2018 waren es bereits 1.4 Millionen.
Chinesische Touristen gehören zu denen, die fast am meisten ausgeben; pro Tag und Person rund 380 Franken – im Schnitt dreimal so viel wie deutsche Touristen.
Umsatzeinbussen erwartet
«Wir gehen davon aus, dass mittelfristig – also in den nächsten paar Wochen oder Monaten – tatsächlich weniger chinesische Gäste in die Schweiz reisen werden. Da in China ab sofort keine Gruppenreisen mehr verkauft werden können, bedeutet das, dass Gruppenreisen, die hierzulande gut die Hälfte aller Gäste aus China ausmachen, deutlich zurückgehen werden.»
Allein die Jungfraubahnen befördern zu dieser Jahreszeit im Schnitt 800 chinesische Touristen pro Tag. Diese dürften schon bald fehlen.
So viel Geld geben Touristen in der Schweiz aus
Durchschnittliche Tagesausgaben von Übernachtungs-Touristen in der Schweiz (ohne An- und Abreise). In Schweizer Franken.
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