Krieg in der Ukraine - Flüchtlinge aufnehmen – Solothurner Gemeinde zeigt, wie's geht
Immer mehr Menschen aus der Ukraine kommen in der Schweiz an. Am Dienstagabend landete ein Flugzeug mit 150 Flüchtlingen am Flughafen Zürich Kloten – im Rahmen einer Hilfsaktion des Millionärs Guido Fluri.
Der Schweizer Unternehmer Guido Fluri zögerte nicht lange, als er das Leid der Menschen in der Ukraine sah. Er begann, eine Unterkunft und einen Flug zu organisieren, charterte einen Airbus A320. Damit flog Fluri gestern Abend nach Krakau und holte 150 Flüchtlinge – vor allem Kinder, ihre Mütter und schwangere Frauen – in die Schweiz.
Flüchtlinge abholen: Flug von Krakau in die Schweiz
Viele davon werden nach Solothurn gebracht. In der Gemeinde Mümliswil-Ramiswil betreibt Fluri, der dort als Heimkind aufgewachsen ist, im ehemaligen Kinderheim eine Gedenkstätte für Verdingkinder – die nun zur Flüchtlingsunterkunft wird. «Wir versuchen alle, etwas beizutragen», sagt Fluri bescheiden.
Gemeinde will Schulraum schaffen
Unter den geflüchteten Menschen befinden sich auch kranke und behinderte Kinder. Sie werden in einer Einrichtung in Zürich untergebracht.
80 Kinder und Mütter dürfen vorläufig in Mümliswil leben – zum einen im ehemaligen Kinderheim, zum anderen in einem Lagerhaus, das die Gemeinde Mümliswil-Ramiswil zur Verfügung stellt. Um die Kinder und Mütter kümmern sich Zivilschützer, Pädagoginnen, Köche, Übersetzerinnen und medizinisches Personal. Das alles sei in einer Nacht-und-Nebel-Aktion organisiert worden, betont Fluri.
Im Kanton Solothurn angekommen
Kurt Bloch, der Gemeindepräsident von Mümliswil-Ramiswil, schaut optimistisch in die Zukunft. Auch dass viele Flüchtlingskinder künftig in seiner Gemeinde zur Schule gehen könnten, schreckt ihn nicht ab. «Wenn sie bleiben, geht es darum, ausreichend Schulraum und Schulplätze für die Kinder bereitzustellen. Das wird uns auch gelingen», sagt Bloch.
Diesen Menschen jetzt zu helfen, ist unsere Aufgabe.
Im Notfall könne man auch andere Gemeinden um Hilfe bitten. «Da werden wir bestimmt eine Lösung finden. Diesen Menschen jetzt zu helfen, ist unsere Aufgabe», zeigt sich Kurt Bloch überzeugt. Der Gemeinderat von Mümliswil-Ramiswil sei einverstanden, so viele Flüchtlinge aufzunehmen. Bloch ist zuversichtlich, dass auch die Dorfbevölkerung positiv reagieren wird.
Unternehmer Guido Fluri hofft derweil, dass andere seinem Beispiel folgen werden. «Ich kann nur an alle Schweizerinnen und Schweizer appellieren, sich solidarisch gegenüber Menschen zu zeigen, die sich in so einer schwierigen Situation befinden. Vielleicht hat ja der eine oder andere noch ein Zimmer frei.»
Glückskette ruft zu Spenden für die Ukraine auf
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Angesichts der humanitären Krise in der Ukraine sammelt die Glückskette Spenden für die betroffene ukrainische Bevölkerung. Millionen Menschen – vor allem Kinder, Frauen und ältere Menschen – sind bereits geflohen und suchen Zuflucht in den Nachbarländern oder in Gebieten im Landesinnern, die von Kämpfen verschont geblieben sind. Die Glückskette unterstützt geflüchtete Menschen über ihre Partnerorganisationen innerhalb der Ukraine, den Nachbarländern Polen, Rumänien, Moldawien und Ungarn sowie in der Schweiz.
Spenden können unter
www.glueckskette.ch
oder auf das Postkonto 10-15000-6, Vermerk «Krise in der Ukraine», getätigt werden.
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