In den vergangenen Jahren hat sich der Bestand der Wölfe in der Schweiz stark vergrössert. Für immer mehr Schafhalter und Alpbäuerinnen ist der Wolf zum Problem geworden.
Das Problem spitzt sich immer mehr zu.
Nun wollen die Politikerinnen und Politiker der Umweltkommission den bedrängten Bergbäuerinnen und -bauern zu Hilfe kommen, wie Kommissionsmitglied Monika Rüegger von der SVP sagt: «Wir haben ein grosses Problem, es spitzt sich noch mehr zu. Wir brauchen dringend eine Anpassung, damit wir handeln können und vor allem den Landwirten somit auch helfen können.»
Entgegenkommen von linker Seite
Die Stossrichtung der Änderung: Der Wolf soll in Zukunft wie der Steinbock eingestuft werden. Bei den Steinböcken wird jedes Jahr eine bestimmte Anzahl abgeschossen, um den Bestand zu regulieren. Für die Obwaldner SVP-Nationalrätin ist deshalb klar, dass der Wolf künftig – anders als heute – auch präventiv geschossen werden kann, also bevor er einen Schaden angerichtet hat.
Wir sind insofern einverstanden, dass er reguliert werden kann, wenn er einen Schaden verursachen könnte oder Menschen gefährdet.
Auch die linken Parteien wollen Hand bieten für eine Anpassung des Jagdgesetzes. Sie haben sich bewegt und lehnen präventive Abschüsse nicht mehr grundsätzlich ab. Doch sie wollen weniger weit gehen, wie Ursula Schneider Schüttel, SP-Nationalrätin aus dem Kanton Freiburg und Präsidentin von Pro Natura, sagt.
Sie will keine generelle Regulierung wie beim Steinbock, sondern nur dann eingreifen, wenn sich ein Wolf wirklich gefährlich verhält. «Wir sind also insofern einverstanden, als er regelmässig reguliert werden kann, wenn ein Wolf einen Schaden verursachen könnte oder wenn er Menschen gefährdet», sagt Schneider Schüttel.
Dass der Schutz des Wolfes gelockert werden soll, scheint also klar. Uneinig sind sich die Parteien hingegen, wie weit die Lockerung gehen soll.