USA fordern mehr Geld für F-35-Jets: Wie viel die Schweiz für die neuen F-35-Kampfjets bezahlen muss, ist umstritten. Der Bundesrat geht nach wie vor von einem Fixpreis von rund sechs Milliarden Franken aus. Doch die USA sprechen von einem Missverständnis. Damit bestätigen sich SRF-Recherchen, wonach der Schweiz bei der Beschaffung der US-Kampfjets Mehrkosten von über einer Milliarde Franken drohen. Die USA begründen dies mit der hohen Inflation in den letzten Jahren und den stark gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen nach der Coronapandemie. Rüstungschef Urs Loher sprach an einer Medienkonferenz von Mehrkosten im Rahmen von 650 Millionen bis 1.3 Milliarden US-Dollar. Die grosse Spanne liege an der unsicheren Preisentwicklung, so Loher.
Fixpreis für Amerikaner ein Missverständnis: Für die Beschaffung des Kampfflugzeugs F-35A habe die Schweiz mit den USA vertraglich einen Festpreis vereinbart, so der Bundesrat. Gutachten verschiedener Anwaltskanzleien und auch die US-Botschaft in Bern hätten dies öffentlich bestätigt. Hingegen habe das für F-35-Projekte in den USA zuständige Joint Program Office (JPO) im August 2024 angedeutet, dass es zu höheren Kosten kommen könnte, so der Bundesrat. Im Februar habe die US-amerikanische Behörde Defense Security Cooperation Agency (DSCA) schriftlich informiert, dass es sich aus ihrer Sicht beim Fixpreis um ein Missverständnis handle.
Amherd informierte Bundesrat im März: Die damalige Verteidigungsministerin Viola Amherd habe den Bundesrat im März dieses Jahres darüber informiert. Zahlen wurden damals aber nicht genannt. Mitte Juni hätten die USA gegenüber dem Verteidigungsdepartement (VBS) ihre Sicht bestätigt und erstmals eine Zahl genannt.
Bundesrat hält an Kauf und Fixpreis fest: Der Bundesrat hält an der Gültigkeit des Fixpreises fest, und er will die 36 F-35-Kampfjets nach wie vor kaufen. Bei einem Verzicht auf die Flugzeuge könnte die Schweiz ab 2032 ihren Luftraum nicht mehr sichern und auch die Sicherheit ihrer Bevölkerung nicht mehr garantieren, macht er dazu geltend. Die Schweiz beschafft die Flugzeuge via das Foreign Military Sales Program der USA. Da dieses eine rechtliche Streitbeilegung ausschliesst, ist laut Bundesrat eine diplomatische Lösung gefordert. Entsprechend will er die diplomatischen Gespräche mit den USA fortsetzen. «Wir glauben nach wie vor daran, eine Lösung zu finden. Die USA haben ein Interesse daran, als vertrauenswürdiger Partner wahrgenommen zu werden», sagte Verteidigungsminister Martin Pfister.