Die Bestürzung im Berner Oberland war gross, als die Sicherheitspolitische Kommission (SiK) des Nationalrates vor ein paar Wochen entschied, die Räumung in Mitholz aufzuschieben. «Das kann es doch nicht sein. Wir zahlen die Zeche», sagte beispielsweise der Mitholzer Gewerbler Markus Rupp.
Denn mit dem Entscheid wurde dem Verteidigungsdepartement VBS der Geldhahn zugedreht. Trotz schriftlicher Kaufzusagen konnte das VBS plötzlich Betroffene nicht mehr beim Umzug aus der Gefahrenzone unterstützen, ihnen ihre Häuser nicht mehr abkaufen. Auch Markus Rupp war betroffen.
Wir haben in den vergangenen Wochen viele Zuschriften erhalten.
Nun hat sich die SiK am Dienstagnachmittag umentschieden: Die Sistierung ist aufgehoben. Auch eine zusätzliche Sondierungsbohrung ist vom Tisch. «Die Kommission ist zum Schluss gekommen, dass man jetzt vorwärts machen soll», so Kommissionspräsident Mauro Tuena zum Entscheid. «In den vergangenen Wochen ist viel passiert. Wir haben viele Zuschriften erhalten, sei es seitens Bevölkerung, Organisationen oder der Regierungen der Kantone Bern und Wallis.»
Nun kann es mit dem Projekt Räumung Mitholz gemäss ursprünglichem Zeitplan weitergehen. Einer, der sich dafür eingesetzt hat, ist Adrian Goetschi vom VBS. Er leitet das Sanierungsprojekt. «Ich bin erleichtert», sagt er. Der Kommissionsentscheid vom Dienstag sei wichtig. «Die Bevölkerung von Mitholz hat nun wieder Klarheit, nachdem sie im Februar stark verunsichert wurde», so Adrian Goetschi.
Sind nun alle Zweifel überwunden?
Im Februar noch hatte die Mehrheit der SiK Bedenken. Alternativen zu einer Räumung seien «nicht vertieft genug geprüft worden», hiess es damals. Die Kommission zweifelte daran, ob eine komplette Räumung wirklich die beste Lösung sei, finanziell, aber auch, was die Sicherheit betrifft. Vor allem die Sicherheit für jene, die die Munition bergen müssen.
Sind nun alle Bedenken ausgeräumt? Kommissionspräsident Mauro Tuena schüttelt den Kopf: «Das kann man so nicht sagen. Aber das VBS hat eine Mehrheit davon überzeugen können, dass es jetzt wichtig ist, dass man diesen bereits begonnenen Weg zu Ende geht.»