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Verschärfte Massnahmen Mit dem Shutdown droht die soziale Isolation

Zwar stehen die meisten medizinischen Fachleute hinter den Verschärfungen – es gibt aber auch Bedenken.

Dass der Bundesrat nun die Läden schliessen lässt und eine Homeoffice-Pflicht einführt, kommt bei den meisten medizinischen Fachleuten gut an. Stellvertretend sagt Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Impfkommission, er begrüsse die Verschärfungen.

«Diese Massnahmen erlauben es, die Kontakte zu reduzieren und damit die Fallzahlen zu senken. Es ist genau das, was wir jetzt brauchen», so Berger.

Berger engagiert sich für die nationale Impfkampagne gegen das Coronavirus. Er sagt, dass die Impfung auch schneller ihre Wirkung entfalten könne, wenn die Fallzahlen tief seien, deshalb gingen die Massnahmen in die richtige Richtung.

Furcht vor sozialer Isolation

Es gibt aber auch Fachleute, die die Verschärfungen kritisieren. Darunter ist auch eine Reihe von Ärzten. Zu ihnen gehört Josef Widler, Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Zürich. Er befürchtet, dass die Verschärfungen mehr schaden als nützen könnten.

Er spricht von «Nebenwirkungen», welche schärfere Massnahmen haben könnten. «Sei dies für alte Menschen oder für Menschen, die im sozialen Gefüge zuunterst sind.» So würden viele Menschen in den kommenden Wochen erneut unter sozialer Isolation leiden, glaubt Widler.

Das Beispiel zeigt: Auch die medizinischen Fachleute stehen nicht geschlossen hinter den Verschärfungen, die der Bundesrat beschlossen hat. Die Mehrheit jedoch wird den Entscheid begrüssen.

Das hat der Bundesrat am 13. Januar kommuniziert Öffentliche Veranstaltungen Massnahmenverlängerung Kulturbetriebe Freizeiteinrichtungen Restaurants Sportanlagen Bleiben geschlossen: Maskenpflicht am Arbeitsplatz bei mehr als einer Person im gleichen Raum Treffen im öffentlichen Raum mit max. 5 Personen Massnahmenverschärfung ab 18. Januar Homeoffice-Pflicht wo möglich und mit verhältnismässigem Aufwand umsetzbar Läden mit Waren des nicht-täglichen Bedarfs werden geschlossen Erhöhter Schutz besonders gefährdeter Personen(Recht auf Homeoffice, gleichwertigenSchutz oder Beurlaubung) Private Treffen mit max. 5 Personen (inkl. Kinder) Empfehlung: aus max. 2 Haushalten Quelle: Bundesrat, 13.01.21
Weiterhin gilt Verbot Veranstaltungen > 100 Personen Einführung Schengen-Grenzkontrollen Einreise aus Italien mit Ausnahmen verboten 10 Mrd. Fr. Soforthilfe Kein Unterricht an Schulen Max. 50 Personen in Restaurants, Bars, Diskotheken Quelle: Bundesrat, 13.01.21 Empfehlung: zu Hause bleiben Fernunterricht an Hochschulen Verbot von Veranstaltungen Geschlossen:Discos und Tanzlokale Maximal 5 Personen bei Sport und Kultur Ausnahmen für unter 16-Jährige (Sport/Kultur) ! Ausgedehnte Maskenpflicht Regeln für Skigebiete Gemeinsamer Gesang nur in Familie und Schule

HeuteMorgen, 14.1.2021, 06.00 Uhr

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